Messerangriff von Würzburg: Schuldunfähigkeit attestiert

Der 24-jährige Attentäter soll nach zwei Gutachten dauerhaft in die Psychiatrie. Im Juni erstach er in einem Kaufhaus drei Frauen.

Blumen und Kerzen vor Absperrband der Polizei in Würzburg nach der Tat.

Drei Tote, acht Verletzte: Tatort in Würzburg nach dem Attentat im Juni Foto: Nicolas Armer/dpa

MÜNCHEN afp | Der für den Tod von drei Frauen verantwortliche Attentäter von Würzburg soll dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden. Die Generalstaatsanwaltschaft München werde voraussichtlich bis Ende dieses Jahres die dauerhafte Unterbringung beantragen, teilte das bayerische Landeskriminalamt am Freitag in München mit.

Demnach kamen zwei Gutachter unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass der Beschuldigte zum Zeitpunkt der Tat schuldunfähig war.

Der Mann soll im Juni in einem Würzburger Kaufhaus mit einem Küchenmesser wahllos auf Menschen eingestochen haben. Dabei tötete er drei Frauen, acht weitere Menschen verletzte er teils lebensgefährlich.

Wie die Ermittler erklärten, schilderte der aus Somalia stammende mutmaßliche Attentäter am 30. September detailliert in einer Vernehmung den Tatablauf. Zudem habe die zuständige Sonderkommission mehr als 450 Spuren ausgewertet.

Hinweise auf Mitwisser oder Mittäter sowie auf einen extremistischen Hintergrund gebe es nach der Vernehmung und Spurenauswertung weiter nicht. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte den Fall als Beispiel gescheiterter Integration eines Flüchtlings eingeordnet und verstärkte Integrationsbemühungen von Bund und Ländern gefordert.

Der zur Tatzeit 24-Jährige lebte rechtmäßig in Deutschland, die sechs Jahre vor der Tat in einer Obdachlosenunterkunft.

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