Messeausbau : Alternative am Stadtrand
Der Bund der Steuerzahler Hamburg hat vor einem Ausbau des Messegeländes in der City gewarnt. Der Vorsitzende des Steuerzahlerbundes, Frank Neubauer, meinte gestern: „Es gibt Alternativlösungen, die aber in der überhasteten Entscheidungsfindung für den jetzigen Standort nicht genügend geprüft worden sind.“ Ein Messegelände gehöre an den Stadtrand. Die frei werdenden Flächen in der Innenstadt stünden dann für Wohnungsbau zur Verfügung. Zudem müsste der Rosengarten in Planten un Blomen nicht wegen der Messeerweiterung verlegt werden und bliebe als Kulturerbe am jetzigen Standort bestehen.
Das Hamburger Messegelände soll in der zweiten Jahreshälfte um rund 20.000 Quadratmeter auf 85.000 Quadratmeter erweitert werden, bekräftigte Messe-Geschäftsführer Dietmar Aulich. Damit würden die Voraussetzungen geschaffen, die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Messestandorts Hamburg zu steigern.
Nach langem Hin und Her hatte der Senat im März 2002 beschlossen, die Hamburger Messe am bisherigen Standort in der Innenstadt zwischen Dammtor-Bahnhof und Fernsehturm zu lassen und dort zu vergrößern. Die „hochattraktive Lage der Messe im Herzen der Stadt“ sei ein Wettbewerbsvorteil, meinte Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU).
Neubauer kritisierte den vom Senat eingeplanten Kostenrahmen von rund 330 Millionen Euro als „völlig unrealistisch“. Der Verbandschef prognostiziert vielmehr Ausgaben von mindestens 450 Millionen Euro. Neubauer warnte davor, beim Ausbau der Hamburg-Messe kurz vor der Wahl noch vollendete Tatsachen zu schaffen und die Verträge mit den Investoren zu unterzeichnen. lno