Menschenrechtsverletzung in Kolumbien: Folterkammer mitten in Bogotá
Die Polizei hat in Kolumbiens Hauptstadt ein Haus geräumt, in dem Menschen gefoltert wurden. Rund 200 zwangsprostituierte Mädchen konnten befreit werden.
Aus dem Haus waren am Wochenende bereits rund 200 Mädchen und junge Frauen befreit worden, die als Zwangsprostituierte ausgebeutet wurden. Zudem wurden dort 1.500 Obdachlose als Sklaven gehalten.
In der Nähe des Hauses liegen nicht nur der Präsidentenpalast und das Rathaus, sondern auch Einrichtungen der Streitkräfte und der Polizei. Das Viertel namens Bronx ist wegen Drogenhandels und Prostitution berüchtigt. Seit 2002 operieren dort kriminelle Banden aus ehemaligen Sicherheitskräften und Paramilitärs, die nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch den Waffenhandel in ganz Kolumbien kontrollieren wollen.
Unter den rund 200 befreiten Zwangsprostituierten waren zahlreiche Minderjährige, die in ein staatliches Kinderschutzzentrum gebracht wurden. Eines der Opfer war hinter einer Wand versteckt und an Hals, Händen und Füßen angekettet, wie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft berichtete. Mehrere Verdächtige, mutmaßliche Mitglieder krimineller Banden, wurden festgenommen.
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