piwik no script img

Mehrkosten für „Stuttgart 21“Die Bahn zahlt die Milliarde

Bahnchef Grube hat angekündigt, dass die Bahn die Mehrkosten für Stuttgart 21 übernehmen wird. Sie fielen „direkt in die Verantwortung der Bahn“.

Den Großteil der Mehrkosten wird die Bahn zahlen. Bild: dapd

STUTTGART dapd | Die Bahn will nach einem Zeitungsbericht die Mehrkosten von 1,1 Milliarden Euro beim Bahnprojekt „Stuttgart 21“ übernehmen. Dies seien genau die Mehrausgaben, „die direkt in die Verantwortung der Bahn fallen“, sagte Bahn-Chef Rüdiger Gruber der Eßlinger Zeitung.

Alle anderen zusätzlichen Aufwendungen, die nicht zum ursprünglichen Konzept von „Stuttgart 21“ gehörten, müssten jedoch über eine „separate Finanzierungsvereinbarung zwischen den Partnern“ geregelt werden. Zuletzt war von weiteren Kostenrisiken von bis zu 1,2 Milliarden Euro die Rede.

Die weiteren Mehrausgaben gehen laut Grube auf „Extrawünsche“ zurück, die beispielsweise nach der Schlichtung entstanden sind. Weitere Kostensteigerungen schloss er nicht grundsätzlich aus: „Bei großen Infrastrukturprojekten kann man nicht genau wissen, was in sechs, sieben oder acht Jahren passiert.“ Die neuen Zahlen seien aber nach bestem Wissen und Gewissen gerechnet. Grube versprach zudem Kostentransparenz.

Vergangene Woche hatte der Vorstand den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn darüber informiert, dass „Stuttgart 21“ sich wegen Planungsfehlern für den Konzern um 1,1 Milliarden auf 5,6 Milliarden Euro verteuern wird.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

16 Kommentare

 / 
  • R
    ratzfatz

    Die Stuttgart 21 Bilanz:

    NICHTS gebaut, viel zerstört, manipulierte Leistungsdaten, Brandschutz nicht genehmigungsfähig, Verkehrschaos im S-Bahn und Regionalverkehr, Mehrfach-Entgleisungen, Zeitplan in Verzug, Bürger belogen und betrogen, ein Loch am Nordausgang, und überall fehlende Baugenehmigungen:

     

    Nach 20 Jahren sind erst 9 von 59 notwendigen Planfeststellungsverfahren abgeschlossen. Folge-Kosten unbekannt! EINE Milliarde wird niemals reichen!

     

    Noch immer ist nichts zu sehen von S21: http://www.schaeferweltweit.de/s21/s21webcams_manuell.htm

  • OK
    Opa Kolja

    @ von Stuttgarter

     

    Ihre Vorschläge an die "Nörgler" sind deplaziert.

    Das "bestgeplante"und sündteure aber trotzdem leistungseinschränkende Tiefbahnhöfle S21,schafft 32-35 Züge in der Spitzenstunde lt.(PlFstB.S.204)So

    auch von OStA Häußler kürzlich im Verfahren geg.S21-Gegner bestätigt.Der gute alte Kopfbahnhof schafft heute schon 50 Züge/Spitzenstunde(lt.real befahrenem,existierendem Fahrplan).Das geplante Milliardengrab S21- der Kanibale,bedeutet sogar einen gesetzeswidrigen Rückbau der gegenwärtigen Leistungsfähigkeit.Ersparen Sie uns das äußerst durchsichtige S21-Gegner-Bashing,mit Ihrem naiven Zukunftsverweigerer-Geschwafel.

  • V
    vic

    Bei 8-10 MRD Euro werden sich die Verantwortlichen zurückziehen.

    Übrig bleiben: Ein zerstörter Park, ein zerstörter Kopfbahnhof und eine angefangene Baustelle.

  • HH
    Ha ha ha ha ha ...

    Das war ein guter Witz von Grube: Als ob das möglich wäre bei einem Unternehmen das Grundinfrastruktur zur Verfügung stellt.

     

    Die Bahn zahlt die Milliarde. Schon klar.

     

    Die Leute, die mit der Bahn fahren werden das bezahlen: Durch höhere Preise, schlechtere Dienstleistung, Sicherheitsmängel, Unfälle etc. - so wie in Berlin bei der S-Bahn, wo jene, die auf die S-Bahn angewiesen sind dafür zahlen, dass die Bahn im Jahr 50 Mio. Euro Gewinn aus dem Betrieb zieht. Und so wie jetzt schon in Stuttgart, wo Pandler-Züge und S-Bahnen seit Beginn der Bauerbeiten regelmäßig ausfallen oder zu spät kommen und die Leute früher aufstehen müssen um rechtzeitig bei der Arbeit zu sein.

     

    Guter Witz von der Bahn.

  • T
    Tripletrouble

    Warum sollte noch jemand anderes außer der Bahn jetzt noch Geld dazu geben?

     

    In der Vergangenheit hat die Flughafen GmbH Stuttgart 112 Mio zur Wirtschaftlichkeitsförderung zum Projekt ohne jegliche Gegenleistung dazu gegeben - da es 2008 hiess, sonst lohne sich das Projekt nicht.

    Die Stadt Stuttgart hat im Vorfeld bereits Grundstücke gekauft und bezahlt, die man frühestens 2020 bekommt und nutzen darf und zeitgleich auf Erstattung der Zinsausfälle verzichtet.

    Dies waren rund 450 Mio Kaufkosten, die, wenn man sie ordentlich angelegt hätte, über die Bauzeit hinweg mehrere hundert Mio (manche sprechen von über 800 Mio) Euro eingebracht hätten.

    Somit hat die Stadt und der Flughafen unter dem Tisch das Ganze versteckt mit fast einer Mrd subventioniert - und jetzt will die DB ernsthaft noch mehr Geld haben?!

     

    Hier sollte noch mal ordentlich von Seiten der Medien recherchiert werden und dem Steuerzahlen mal aufzeigen, was hier so abläuft!!

  • DS
    der Stuttgarter

    Die Bahn ist ein Wirtschaftsunternehmen, auch wenn der Mehrheitsaktionär der Bund ist. Darum wird die Bahn immer Investitionen tätigen die manchen nicht gefallen, jedoch zukunftsweisend sind.

     

    Vorschlag an alle Nörgler:

     

    Zu Fuß gehen oder das Fahrrad nehmen und nicht in den Urlaub fliegen und auch nicht autofahren. Dann produzieren wier auch keine Infrastukturkosten - das wäre ein echter Fortschritt. Dann bräuchten wir auch keine Bahnhöfe, keine Flughäfen und für die Seeschifffahrt auch keine Seehäfen und Straßen sowieso nicht. Hurra zurück zur Steinzeit!

  • W
    Weinberg

    Die Überschrift muss lauten:

     

    Die Bahnkunden zahlen die Milliarde!

  • EB
    Ein Buerger Aus Stuttgart

    Schoen waere jetzt eine bahninterne revolte gegen dieses

    drecksprojekt.

     

    Gibt es denn keine echten bahner mehr in der zentrale die

    sich das nicht mehr gefallen lassen? Es geht hier auch

    um den ruf der bahner.

     

    Wir buerger werden uns das nicht gefallen lassen, dass

    unsere stadt von vandalen verheert wird. Wir werden die

    stadt nicht an die belagerer uebergeben.

     

    Heute soll der stuttgarter oberbuergermeister schuster

    den ehrenbuergertitel von stuttgart zugeschustert

    bekommen. Solange die cdu-rest-truppen noch mehrheiten

    zusammenbekommen ... koennen sich diese schulterklopfer

    sich noch gegenseitig die orden umhaengen.

    Das scheint heutzutage der goldstandard der

    allerchristlichsten union zu sein. 'Die beste bundes-

    regierung nach der wende' hat sich die beste bundes-

    kanzlerin peinlicherweise selbst gelobt.

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Dieser ganze Lügenschwachsinn ist bald nicht mehr zu toppen.

    Ich war einmal begeisterter Bahnreisender.

    Nachdem der neoliberale Wettbewerbs-, Spar- und Personalabbauterror das einst funktionierende Staatsunternehmen lahmlegten, die "Kunden" ans Frieren, Warten und Schwitzen brachte, habe ich es aufgegeben, auf Besserung zu hoffen. Der Fisch stinkt - wie immer - vom Kopfe her.

     

    Da versenkt die Bahn, geduldet von der Politik, Milliarden in Stuttgart 21 und an den Bahnhöfen geht zum Teil nichts mehr. Fragen Sie mal die S-Bahn-Fahrgäste in Berlin! Warten auf Godot - ist das Motto.

     

    Das ist der wahre moderne Terror unserer Zeit, der sich in so vielen täglichen Erscheinungen widerspiegelt.

  • SA
    Stimme aus dem Off

    Es ist eine Stuttgartverschwörung. Stuttgart gibt es nämlich nicht: ergo brauchen wir auch keinen Bahnhof. Thema ad acta.

  • E
    Elke

    Die Bahn zahlt die Milliarde. Die Bahn gehört 100% dem Staat. Der Staat sind wir. Wer zahlt die Milliarde?

  • E
    emil

    gut, dass wir alle die bahn sind...

  • KS
    Karl Sonnenschein

    Problem geloest!

    Die Bahnkunden zahlen die Milliarde(n).

  • PH
    Philipp Horn

    Die Bahn zahlt die Mehrkosten?Das wüste ich aber!

    Die Mehrkosten werden die KundInen & die StuerzahlerInen zahlen dürfen!

    Noch ist Zeit Murks 21 zu stoppen & die Kombilösung von Geisler zu bauen.

    Sonst werden wir das Ziel:Mehr Verkehr auf die Schine

    nie erreichen!Ganz zu schweigen vom 2 Grad-Zeil!!

     

    Schöne Grüße aus dem Badischen & oben bleiben

    Philipp Horn;Karlsruhe

  • NK
    Nele Krapp

    Ein funktionierendes Brandschutzkonzept ist ein "Extrawunsch"? Barrierefreiheit - auch ein "Extrawunsch"?

    In welcher Welt lebt dieser "hanseatische Kaufmann" namens Grube?

     

    Wie lange wird S21 noch künstlich am Leben erhalten? Müssen wirklich erst die Hänge um den Stuttgarter Kessel abrutschen, weil die Bahn das Grundwassermanagement noch nicht mal ansatzweise im Griff hat?

     

    Ach so - ein funktionierendes Grundwassermanagement ist selbstverständlich auch ein "Extrawunsch" ...

  • BL
    Bürger Lars aus Stuttgart

    Ach wenn wir denn Herrn Grube nicht hätten. Ein Mann der Tat. Ein Mann mit dem Herz am rechten Fleck. Die Bahn zahlt diese Milliarde. Kein Problem. Das machen wir von der Bahn doch mit links. Locker.

    Ach wie gut.

    Und Grube ist auch ein Zaubere. Zaubert er doch glatt die Diskussion weg, ob man dieses Ding da in Stuttgart überhaupt braucht.