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Mehr Wald für den Teufelsberg

■ Wilmersdorfer Grüne fordern Aufforstung des Abhörgeländes auf dem Teufelsberg. Renaturierung kostet 6,5 Millionen Mark. Bauverwaltung will weiter Hotelkomplex

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Wilmersdorf fordert, das Gelände der einstigen Abhöranlage auf dem Teufelsberg zu renaturieren. Nach ihrer Ansicht soll – statt des geplanten Hotel-, Gaststätten- und Wohnkomplexes – die Teufelsbergspitze bepflanzt und als öffentliche Erholungsfläche freigegeben werden. Zugleich verlangen die Grünen, daß das planungsrechtliche Verfahren für das Areal wieder in die Hände des Bezirks zurückgegeben wird. Die Senatsbauverwaltung hatte im März dieses Jahres das Investitionsvorhaben an sich gezogen und den Bezirk Wilmersdorf aus dem Verfahren gedrängt.

Das Grundstück, erklärte Roland Thiel, baupolitischer Sprecher der Wilmersdorfer Grünen, müsse „zu einer Waldfläche rückgebaut“ und allen Bürgern zugänglich gemacht werden. Außerdem demonstriere die Bauverwaltung durch den Gebrauch des „Eintrittsrechts“ in „unverantwortlicher Weise“ ihre Gleichgültigkeit bezüglich der Interessen des Bezirks. Das Vorgehen der Bauverwaltung sei nur erfolgt, weil das Bezirksamt das Investitionsvorhaben abgelehnt habe, so Thiel.

Der baupolitische Sprecher befürchtet darüber hinaus, daß bei dem Bauvorhaben im abgelegenen Grunewald das Land einen Teil der hohen Abrißkosten und die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen tragen müsse. Thiel: „Es ist zu bezweifeln, daß das Investitionsvorhaben ohne öffentliche Subventionen durchgeführt werden kann.“

Hintergrund der Grünen-Forderung ist, daß selbst das CDU-geführte Bezirksbauamt es mittlerweile ablehnt, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Investorenprojekt zu schaffen, weil die Kosten der Renaturierung deutlich geringer sind als angenommen. Während die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung noch 1992 davon ausging, daß die Begrünung rund 20 Millionen Mark kosten würde, kalkuliert der Wilmersdorfer Baustadtrat Alexander Straßmeir (CDU) jetzt nur noch 6,5 Millionen Mark für die Aufforstung. Das Projekt der Gemeinschaft Gruhl und Partner für das 100-Betten-Hotel, 150 Luxuswohnungen sowie für Büros und Tagungsräume, so der CDU-Mann, sollte erneut geprüft werden. Die Senatsverwaltung bleibt bei ihrer Entscheidung, Wilmersdorf die Zuständigkeit zu entziehen. Es bestehe, so die Klemann-Behörde, „ein vom Land bekundetes öffentliches Interesse“ an dem Bauvorhaben. Das Land wolle das Projekt mit 21.000 Quadratmeter Nutzfläche durchziehen. Die Investorengruppe hatte 1996 nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhalten. Rolf Lautenschläger

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