: Mehr Verhaftungen in Ost–Berlin
Berlin (taz) - Über 40 Ermittlungsverfahren sind inzwischen nach Angaben offizieller kirchlicher Kreise gegen Mitglieder unabhängiger Gruppen in der DDR eingeleitet worden. Sie hatten versucht, mit eigenen Plakaten an der alljährlichen offiziellen Demonstration zu Ehren Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts teilzunehmen. Ein Teil der Festgenommenen wird inzwischen von dem bekannten Ost–Berliner Rechtsanwalt Wolfgang Vogel vertreten. In der Nacht zum Mittwoch wurden vier Mitglieder der „Unabhängigen Gruppe Allgemeiner Solidarität“ - Peter Wiswede, Steffen Telschow, Holger Knote und Sven Ertel - festgenommen, die mit einem Hungerstreik für die Freilassung der Inhaftierten demonstrieren wollten. Über 20 Personen haben einen Brief des „Greifswalder Friedenskreises“ an den Generalstaatsanwalt unterzeichnet, in dem die sofortige Freilassung und die „sofortige umfassende und wahrheitsgemäße Information in unseren Massenmedien zu den Ereignissen“ gefordert wird. In den DDR–Medien war nicht über die Vorfälle berichtet worden.
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