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Mehr Schadstoffe im SpielzeugBundesregierung verklagt die EU

Die EU-Komission will ab Juli 2013 die Richtlinien für Schadstoffe in Spielzeugen lockern. Die deutsche Verbraucherministerin Aigner will das verhindern. Nächste Woche wird die Klage eingereicht.

Philipp Rösler (r.) und Ilse Aigner sind einer Meinung. In Spielzeugen darf es nicht mehr Schadstoffe geben. Bild: dpa

BERLIN dpa/taz | Deutschland verklagt die EU-Kommission, um die neue EU-Richtlinie für Schadstoffe in Spielzeug zu stoppen. Die Bundesregierung will verhindern, dass die zurzeit strengeren deutschen Grenzwerte aufgeweicht werden, wie Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) am Freitag in Berlin erklärten. Aigner sagte: „Wenn es um die Sicherheit der Kinder geht, darf es keine Kompromisse geben. Es wäre absurd, wenn die neue Richtlinie dazu führen würde, dass Kinder mehr Schadstoffen ausgesetzt sind als bisher.“

Im Mittelpunkt des Streits steht die Belastung von Spielzeug vor allem mit Blei, Quecksilber und Arsen. Damit weiter die strengen deutschen Grenzwerte angewendet werden können, bereitet Deutschland nun die Klage gegen die Kommission vor. Einen Antrag der Bundesregierung, die hiesigen Grenzwerte beibehalten zu können, hatte die Brüsseler Behörde in Teilen abgelehnt.

Gesundheit von Kindern höchstes Gut

Rösler sagte, die Gesundheit der Kinder sei das höchste Gut. „Schadstoffe im Spielzeug sind oft heimtückisch. Hier muss es bei unseren strengen Vorschriften bleiben. Es ist nicht akzeptabel, wenn diese aufgeweicht werden.“

Der erste Teil der EU-Spielzeugrichtlinie ist bereits seit Mitte 2011 in Kraft. Er betrifft vor allem die technisch-konstruktive Sicherheit, etwa die mechanischen und elektrischen Eigenschaften.

Ab dem 20. Juli 2013 wäre auch der chemische Teil der neuen Richtlinie anzuwenden, gegen den Deutschland nun klagt. Die Klageschrift soll Anfang nächster Woche überstellt werden, wie die Rheinische Post berichtete.

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4 Kommentare

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  • ES
    Elke Schlegel

    Auch wenn die Klage sicher erleichtert,suggeriert sie, eine Unbedenklichkeit der heuer vertriebenen Spielwaren,die eindeutig hinkt. Die Schadstoffbelastung die der BUND in deutschen Kitas gemessen hat, wartet nach etlichen Protest Unterschriften,noch immer auf Antwort von Frau Aigner..es ist unfassbar,dass gerade dort Kinder am Wenigsten gut aufgehoben sind..und es wird weiter weggeschaut..

  • M
    Maja

    Es ist erschreckend, was sich die EU-Komission einfallen lässt. Wir sind schon mit Schadstoffen überlastet. Mehr geht nicht.

     

    Die EU-Komission will ab Juli 2013 die Richtlinien für Schadstoffe in Spielzeugen lockern?

     

    Warum? Mit welchem Recht? Und in wessen Interesse? Wer hat ein Interesse daran, dass unsere Kinder noch mehr Schadstoffen ausgesetzt werden als sie es ohnehin sind?

     

    Man sollte keine herkömmlichen Spielzeuge mehr kaufen, denn Kaufen ist Vertrauenssache. Also weg mit dem Dreck und lieber wieder selber basteln oder Öko-Spielzeug kaufen.Sollen sie doch auf ihrem Giftmüll einfach sitzen bleiben.

     

    Interessante Infos zum Thema Gifte:

     

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2011/02/01/gefahrliche-weichmacher-immer-seltener-im-spielzeug/

     

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2011/02/02/message-an-die-hersteller-auf-der-spielwarenmesse/

  • J
    Joe

    Ich beglückwünsche die Bundesregierung zum Entschluss, die EU zu verklagen, um die Lockerung der Richtlinien für Schadstoffe in Spielzeugen zu verhindern.

     

    Schon in folgendem Artikel wurde im Februar 2011 auf zuviele giftige Schadstoffe hingewiesen, siehe Link:

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2011/02/02/message-an-die-hersteller-auf-der-spielwarenmesse/

     

    Tatsächlich sind derzeit die gesamten chemischen Schadstoffbelastungen für Kinder bzw. dem Menschen selbst in Deutschland viel zu hoch. Zum Schutze der Kinder könnte von der Bundesregierung viel mehr Aufklärung betrieben werden, um somit den Innenraumbelastungen mit Chemikalien mehr Einhalt zu gebieten.

     

    Neben einer Aufklärung würde es mich freuen, wenn die Gesetze in Sachen "Begrenzung von Schadstoffexpositionen" verschärft würden.

  • S
    Sille

    Deutschland muss so schnell wie möglich aus der EU raus. Dieses zurückgebliebene Lobbygesindel in Brüssel will jetzt sogar unsere Kinder vergiften? Ich glaube es hackt. Gut, dass sich Deutschland bisher gegen die Vorratsdatenspeicherung stellt. Die EU ist eine Katastrophe für das Deutsche Volk, und alle die hier leben.