: Mehr Leistungsanreize
■ Kröning für neuen Finanzausgleich
Der Bremer SPD-Bundestagsabgeordnete Volker Kröning hat mit einem Fachaufsatz in der „Zeitschrift für Rechtspolitik“(11'97) zu dem Argument der „Übernivellierung“Stellung genommen, mit dem die Geberländer seit Monaten das bestehende System des Finanzausgleichs kritisieren. Einerseits verlangt Kröning, daß die originäre Steuerverteilung daraufhin überprüft werden muß, ob sie der wirklichen Steuerkraft entspricht.
Gleichzeitig aber räumt Kröning ein, daß der derzeitige Mechanismus der Ausgleichs-Finanzströme nicht genügend „Leistungsanreize“enthalte. Ein Land, das unter 92 Prozent der durchschnittlichen Finanzkraft der anderen Länder liege, werde durch den Ausgleichsmechanismus derzeit voll auf 92 Prozent aufstockt. Das sei zuviel, denn damit habe ein Bundesland in dieser Lage keinen Leistungsanreiz durch das Ausgleichssystem, kritisiert Kröning. Den Leistungsanreizen müsse mehr Bedeutung im Vergleich zu dem Ziel der Schaffung „gleichwertiger Lebensverhältnisse“eingeräumt werden. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen