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Mehr Hausärzte!

■ Runde: Kostenexplosion gedämpft, aber die Ärzteversorgung ist unausgewogen

Dank Gesundheitsstrukturgesetz haben die Krankenkassen in Hamburg im ersten Halbjahr etwa 100 Millionen Mark eingespart, rechnete Senator Ortwin Runde gestern vor. Damit habe das seit Januar geltende Gesetz auch hier zu deutlichen Kosteneinsparungen geführt, wenn auch nicht in allen Bereichen. Am stärksten sanken die Ausgaben für Massagen, Bäder, Arzneien und Zahnersatz.

Im Krankenhausbereich hingegen ist nach Angaben Rundes im zweiten Halbjahr wegen anstehender Pflegesatzverhandlungen noch mit einem Kostenschub zu rechnen. Die Krankenhäuser machten mehr Gebrauch von der Möglichkeit ambulanter Behandlungen, in der Diagnostik, bei Operationen und in der nachstationären Behandlung. So verzeichneten die zehn Allgemeinen Krankenhäuser im ersten Halbjahr 7000 ambulante Leistungen.

Besorgt ist der Senator über die hohe Zahl niedergelassener Ärzte. Mit Ausnahme der Nerven- und Zahnärzte gebe es bei allen Spezialärzten eine Überversorgung. Hamburg werde daher als erstes Bundesland ab Oktober eine absolute Zulassungssperre bei Fachärzten verhängen. „Für junge Mediziner sind die Aussichten zur Zeit sehr schlecht.“

Um das Ungleichgewicht der Ärzteversorgung zu beseitigen, müsse das Gesundheitsstrukturgesetz die Gebührenordnung zugunsten der Allgemeinmediziner verändern. Derzeit stehen in Hamburg 30 Prozent niedergelassenen Allgemeinmedizinern 70 Prozent Fachärzte gegenüber. Es sei wichtig, so Runde, daß in Hamburg mehr Hausärzte tätig sind. VM

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