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Mehr Gleichberechtigung

■ Deutsche Seehafenbetriebe machen gemeinsam Front gegen Rotterdam

Die deutschen Seehäfen wollen den europäischen Alleinvertretungsanspruch des Rotterdamer Hafens nicht mehr hinnehmen. „Wir verlangen nichts anderes als Gleichbehandlung“, sagte Peter Dietrich, der Vorsitzende des Zentralverbands der Deutschen Seehafenbetriebe, gestern bei der Jahresversammlung des Verbands in Lübeck. Das sei auch der Kern des nationalen Hafenkonzepts, das in den nächsten Monaten zwischen dem Bund, den Küstenländern und der Hafenwirtschaft erarbeitet werden soll.

Der gegenwärtige Konflikt zwischen Deutschland und den Niederlanden ist nach Dietrichs Worten vor dem Hintergund der massiven Verschiebungen in der europäischen Wirtschaftsstruktur zu sehen. „In Polen, Ungarn oder Tschechien entstehen tausende von Fabriken“, sagte er. „Kaum ein größeres deutsches Unternehmen, das nicht Teile seiner Produktion dorthin verlagert. Dadurch entstehen Ladungsströme.“Die Holländer versuchten nun, mit unzulässigen Subventionen die wirtschaftlichen Entfernungen zu diesen neuen Industriestandorten zu verkürzen und sich als „Fuhrleute und Hafenleute Europas“zu profilieren. Das sei vor dem Hintergrund der Bedeutung der Häfen für die gesamte deutsche Volkswirtschaft nicht akzeptabel.

Ähnlich hatte sich am Vormittag der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Peer Steinbrück (SPD) geäußert. Er appellierte an die Häfen, keine Klagelieder anzustimmen, sondern mit einem offensiven Konzept den Flankenschutz der Politik einzufordern. lno

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