: Mehr Geld für die Sonne
■ Solar-Einspeisevergütung in Berlin
Berlin (taz) – Die Produktion von Solarstrom soll in Berlin in den nächsten vier Jahren massiv erhöht werden. Kernstück des Programms „Energie 2000“, das gestern zwischen der Umweltverwaltung und dem Stromversorger Bewag unterzeichnet wurde, sind eine höhere Einspeisevergütung für Solarstrom und ein Investitionszuschuß. Damit werde ein großer Schritt zur „Solarhauptstadt Berlin“ zurückgelegt, erklärte SPD- Umweltsenator Peter Strieder.
Anders als in Kommunen wie Aachen oder Bonn, die pauschal eine Vergütung von 1,80 bis 2 Mark pro Kilowattstunde gewähren, setzt Berlin auf den Markt: Pro Jahr stellt die Bewag bis zum Jahr 2000 rund 5 Millionen Mark zur Verfügung, um solar erzeugten Strom zu kaufen. Dabei sollen die Interessenten den Bau ihrer Anlagen mit bis zu 50 Prozent gefördert bekommen. Den Rest sollen sie im ersten Jahr mit 81 Pfennig pro Kilowattstunde auf die Einspeisevergütung umlegen. Auf einer jährlichen „Solarbörse“ bewerben sich dann die Solarstromproduzenten um die Einspeisevergütung. Die preisgünstigsten erhalten den Zuschlag. So sollen die Preise für Solaranlagen gesenkt werden.
Bis zum Jahr 2000 will Berlin die installierte Leistung von Solarstrom von derzeit 600 Kilowatt auf 10 Megawatt vervielfachen – dann 0,4 Prozent am Stromabsatz. Bewag-Chef Dietmar Winje, der sich jahrelang gegen eine höhere Einspeisevergütung gesperrt hatte, erklärte, es solle erst erkundet werden, welche regenerative Energie eine Zukunft habe. Das Programm mit einem Gesamtvolumen von 40 Millionen Mark fördert daher auch die Entwicklung einer neuartigen Brennstoffzelle, eine billigere Solarthermie-Anlage und die Erschließung der Windkraft.
Greenpeace bezeichnete die Vereinbarung gestern als Enttäuschung. Die Förderung reiche nicht aus, um die Einspeisung kostendeckend zu machen und den Markt zu öffnen. Bernhard Pötter
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