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Mehr Einwohner dank ZuwanderungDeutschland wächst

Fast 80,8 Millionen Menschen leben in Deutschland. Damit steigt die Einwohnerzahl ein drittes Jahr in Folge. Grund ist die Zuwanderung, die seit 20 Jahren nicht so hoch war.

Mehr Menschen kommen als gehen. Bild: imago/rüdiger wölk

WIESBADEN dpa | Die Einwohnerzahl in Deutschland ist im dritten Jahr in Folge gestiegen. Knapp 80,8 Millionen Menschen lebten Ende 2013 nach vorläufigen Berechnungen in der Bundesrepublik. Ein Jahr zuvor waren es gut 80,5 Millionen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, wird das Plus voraussichtlich weniger als 300 000 – etwa 250 000 – betragen und geht auf die Zuwanderung zurück. Diese fiel erneut deutlich höher aus als das Geburtendefizit, die Differenz aus Geburten und Todesfällen.

Die Statistiker gehen sogar davon aus, dass erstmals seit 20 Jahren gut 400 000 Menschen mehr nach Deutschland zu- als weggezogen sind. Vor 20 Jahren (1993) hatte dieses sogenannte Wanderungssaldo 462 000 betragen. Von den zugezogenen Ausländern stammten im ersten Halbjahr rund zwei Drittel aus der EU, Zahlen für das ganze Jahr gibt es noch nicht.

Bei den Geburten gab es 2013 im Vergleich zum Vorjahr zwar ein ganz leichtes Plus, „aber keinen Baby-Boom“, wie der Statistiker Reinhold Zahn sagte. Etwa 675 000 bis 695 000 Säuglinge kamen zur Welt. Tiefpunkt war 2011 mit rund 663 000 Geburten; 2012 gab es 674 000 Neugeborene.

Die Lücke zwischen Geburten und Todesfällen schätzen die Statistiker für das vergangene Jahr auf 200 000 bis 220 000. Ähnlich groß war sie zuletzt 1975 (207 000) und größer nur 1968 (ungefähr 238 000).

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5 Kommentare

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  • VI
    Vorwööörts immer, rückwärts nöömmer!

    Mit einem dreifachem donnerndem Hurra begrüßten die Werktätigen der Bunten Republik Deutschland die Nachricht, daß weitere neue Bürger aus Tschetschenien, Afrika und andere lange vom imperialitsch-kapitalistischem System von ihrem Stück Deutschland abgehaltenen Mitbürger eingetroffen sind um unserer geliebten neuen Republik zu bereichern. Besonders wurden dieses Jahr die zahlreichen Facharbeiter der Leute des verbotenen Schnitzels begrüßt. Durch ihr Zutun konnte besonders das in langen Jahre von der SPD zur Perle der Republik hochgewirtschaftete und von rassistschen Kriminalitätsstatistiken verschonte NRW weiter erblühen. Die Genossen Journalisten vom Nachrichtenkombinat Rudi-Dutschke bekamen zusammen mit den Genossen von SPON(http://www.spiegel.de/politik/deutschland/zuwanderungsdebatte-zehn-einwanderer-im-portraet-a-941984.html) den Walther-Ulbricht-Wahrheitsorden erhalten. Besondere Glückwünsche kamen vom französischem Generalsekretär Hollande, der dank ebenso erfolgreicher Politik einem nie dagewesenem Wahlsieg entgegeneilt. Nun zur diesjährigen Rekordernte...

    • G
      gast
      @Vorwööörts immer, rückwärts nöömmer!:

      Das mit den Afrikanern können Sie sich getrost verkneifen, das sind die aller-allerwenigsten Zuwanderer was Deutschland betrifft, in der Zuwanderungsstatistik ganz unten.

       

      Gehen Sie mal durch München, da können Sie Afrikaner mit der Lupe suchen. Gehen Sie nach Frankreich, da gibt es viele Afrikaner und natürlich auch viele viele türk. und arab Zuwanderer.

  • T
    Tarzan

    Was heißt denn "dank Zuwanderung"? Deutschland ist eh dicht besiedelt, und die Natur profitiert keineswegs davon, wenn immer mehr häuser gebaut werden und insbesondere die dicht besiedelten Bundesländern immer mehr versiegelt werden. Und die Länder, denen die Auswanderer fehlen? Was ist mit denenß

    Komisch: Auch die Linken sind somit Deutschtümler und denken weder global noch ökologisch.

  • R
    Ruhender

    Tja, wie wollen die Rechten nun reagieren? Einwanderungsstopp und gleichzeitig Fortpflanzungspflicht für Germanen? Knifflig...

     

    ;)

  • K
    Klarsteller

    "dank Zuwanderung"

     

    Dank? Für noch mehr Menschen in einem der dichtbesiedeltsen Länder der Welt? 60 Mio wären mehr als genug.