■ MediaBazaar: Sendeschluß für „Inforadio“
Berlin (dpa) – Der erste deutsche private Nachrichtensender „Inforadio 101“ ist auf Beschluß der Mehrheitsgesellschafter nach 16monatiger Dauer am Samstag abgeschaltet worden. Begründet wurde dieser Schritt mit den hohen Verlusten von 20 Millionen Mark, dem harten Konkurrenzdruck des Berliner Hörfunkmarktes und den unbefriedigenden Werbeeinnahmen. Seit Wochen hatten die beiden Hauptgesellschafter (je 40 Prozent) Radio Schleswig-Holstein (RSH) und Der Tagesspiegel zu erkennen gegeben, daß sie nicht gewillt sind, ihr Engagement fortzusetzen. Die beiden anderen Teilhaber – Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung – wollten ihre Anteile von je zehn Prozent nicht erhöhen. Am Gründonnerstag hatten sich die Gesellschafter des privaten Berliner Nachrichtenfernsehens n-tv gegen eine Beteiligung entschieden. Bis zuletzt hatte RTL Radio angeboten, sich bei „Inforadio“ zu engagieren.
Der Medienrat fällte am Samstag keine Entscheidung über die Vergabe einer der begehrten landesweiten Hörfunkfrequenzen in Brandenburg. Er stellte jedoch den Anbietern von Radio Flamingo (u. a. Konzertveranstalter Peter Schwenckow) und Klassik-Radio eine Frequenz im Berliner Stadtgebiet in Aussicht.
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