#MeToo-Prozess: Weitere 16 Jahre für Weinstein
Der Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein muss nun für insgesamt 39 Jahre ins Gefängnis. Er ist unter anderem der Vergewaltigung schuldig gesprochen.
In dem Prozess hatte eine Italienerin, die als Schauspielerin und Model arbeitet, ausgesagt, Weinstein sei während eines Filmfestivals in Los Angeles 2013 uneingeladen an ihrem Hotelzimmer erschienen und habe sie vergewaltigt. Die Geschworenen sprachen Weinstein am 19. Dezember wegen Vergewaltigung und zwei Fällen sexuellen Übergriffs schuldig. Von einem Tatvorwurf der sexuellen Tätlichkeit sprachen sie ihn frei. In drei weiteren Anklagepunkten kamen sie zu keinem Urteil. Die Verkündung des Strafmaßes verschob Richterin Lench Anfang Januar um sechs Wochen.
Klägerin schildert Schmerz
Kurz bevor es soweit war, schilderte die Klägerin noch einmal den Schmerz, den sie nach Weinsteins Verbrechen empfunden habe. „Vor dieser Nacht war ich eine sehr glückliche und selbstbewusste Frau“, sagte die Frau, die vor Gericht nur als Jane Doe 1 identifiziert wurde. „Ich war begeistert wegen meiner Zukunft. Alles änderte sich, nachdem der Angeklagte mich brutal angegriffen hatte. Es gibt keine Gefängnisstrafe, die lang genug wäre, um den Schaden wiedergutzumachen.“
Der 70-jährige Weinstein beteuerte anschließend seine Unschuld, während die Klägerin schluchzte. Weinstein ist bereits in einem anderen Verfahren in New York zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Hier läuft noch eine Berufung.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören
Jens Bisky über historische Vergleiche
Wie Weimar ist die Gegenwart?
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche