■ Masterplan: Nachhaltige Entwicklung
Seit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio geistert der Begriff „sustainable development“, zu deutsch „nachhaltige Entwicklung“, um die Erde. Was die Leitbilder einer ressourcenschonenden, umweltverträglichen Politik für die Stadtentwicklung bedeuten, hat der Oldenburger Stadtplaner Klaus Brake unter den Punkten „Nutzungsmischung, qualifizierte Dichte, dezentrale Konzentration, Innen- vor Außenentwicklung und Quartierbezug“ zusammengefaßt.
Der Masterplan erfüllt aber nur auf den ersten Blick diese Kriterien. Schaut man genauer hin, so steht etwa dem Rückbau des Straßenzugs Leipziger Straße/Mühlendamm der Bau von 90 Kilometern neuen Straßen gegenüber. Und auch die Versiegelung fast aller Grünflächen im Zentrum dürfte mit einer ökologischen Entwicklung nur wenig zu tun haben.
In einer aktuellen Studie „Nachhaltigkeit und Macht“ kritisieren die Autoren Eblinghaus und Stickler vor allem die „Nebulosität“ des Begriffs. Diese sei kein Zufall, sondern ein zentrales Wesensmerkmal, um die widersprüchlichen Pole Umweltschutz und Wirtschaftswachstum unter einen Hut zu bekommen.
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