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Magen & DarmNeues Futter für Diskussion ums Schulessen

Epidemie wohl durch Erdbeeren ausgelöst. Debatte über Schulessen geht nun erst richtig los.

Wie viel Qualität steckt in diesem Schulessen? Bild: dpa

Am Freitagnachmittag verdichteten sich die Hinweise: Die Magen-Darm-Epidemie in Ostdeutschland wurde möglicherweise durch Erdbeerkompott ausgelöst. Die Früchte seien von einem Großhändler an den hessischen Caterer Sodexo geliefert worden, so ein Sprecher des Thüringer Sozialministeriums. Das dürfte auch in Berlin für Aufatmen sorgen – hier gab es mehr als 2.700 Krankheitsfälle. Mit der Epidemie hat auch die Diskussion über die Qualität des Schulessens neues Futter erhalten.

Bereits Mitte September hatte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) ein Konzept zur Verbesserung des Schulessens angekündigt. So sollen die Bezirke, die für das Schulessen verantwortlich sind, bei der europaweiten Caterer-Ausschreibung den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung folgen. Auch die SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern sollen stärker beteiligt werden.

Entscheidend ist jedoch der Kostenpunkt: Eine Studie war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Preise für das Schulessen um mindestens einen Euro steigen müssten. Bisher überweist das Land Berlin den Bezirken durchschnittlich 1,97 Euro pro Mahlzeit.

„Es scheint notwendig, mehr Geld in das System der Schulessensversorgung zu geben“, sagte der Sprecher der Bildungsverwaltung, Ilja Koschembar, der taz. Wie hoch die Aufstockung werde, sei noch unklar. Klar sei jedoch, dass die derzeitige Epidemie die Diskussionen „beflügeln“ werde.

Auch der Landeselternausschuss (LEA) warnt davor, dass eine Unterfinanzierung des Schulessens zum Einsatz von minderwertigen Lebensmitteln führe. Ähnlich sieht es der bildungspolitische Sprecher der Piraten-Fraktion, Martin Delius. „Die von Frau Scheeres angekündigten Maßnahmen werden erst wirksam, wenn auch der Senatsbeitrag erhöht wird“, so Delius zur taz. Nach dem Vorbild Hamburgs plädieren die Piraten für einen Senatsbeitrag von 3,50 für die Grundschul-Essen. JOK

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5 Kommentare

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  • J
    @Jepp

    2. Versuch (Kopie vom 6.10., 15:43 h):

     

    Auch die Saat für die in Deutschland dann gewachsenen Bio-Sprossen kam meines Wissens nach aus der weiten Ferne!

     

    Ich denke, es geht hier eher wieder um mehr Regionalität und die Dezentralisierung der Küchen und des Einkaufs.

     

    Zu DDR-Zeiten (wir sind 2000 zugezogen) wurde zumindest in den Kindertageseinrichtungen überall selbst gekocht! (Erdbeeren aus China hätte es vermutlich sowieso nicht gegeben).

     

    Aktuell haben viele Kindertageseinrichtungen in freier Trägerschaft bei der Betriebskostenabrechnung massive Probleme mit der Stadt Dresden ihre (noch) eigene Kochküche zu erhalten. Bei Neubauten werden schon lange keine Kochküchen und Nebenräume mehr genehmigt! Und das obwohl im Gegensatz dazu, Ernährungswissenschaftler und Pädagogen dazu auffordern, u.a. das Kochen und Backen auch konzeptionell mit in den Kindergarten zu integrieren.

     

    Andererseits wird der Alltag in Kindertageseinrichtungen immer absurder: Eltern dürfen zum Teil zum Geburtstag ihres Kindes oder zu anderen Anlässen keine selbst zubereiteten Speisen mehr mitbringen, da theoretisch alles eine Infektionsquelle sein kann und für alle Speisen diese erwähnten Rückstellproben aufbewahrt werden müssen (wohlgemerkt: in einer Kindergartengruppe mit sowieso zu wenig Personal!).

     

    Es kann immer zu Erkrankungen durch Speisen oder Lebensmittel kommen, genauso wie mir ein Ast oder Dachziegel auf den Kopf fallen kann. Vorsicht und Hygiene ja, aber kein Wahn bitte sehr!

     

    Richtet wie in anderen Ländern Küchen zum Kochen in jedem Kindergarten und jeder Schule ein, stellt dazu ausreichend bezahltes Küchenpersonal an, kauft gute, aber einfache Lebensmittel und viele der Probleme in Deutschland wären gelöst: Weniger Arbeitslose, gesündere Kinder uvm.

    Dass Eltern dieses so zubereitete und gekaufte Essen von ihrem Einkommen nicht alleine zahlen können, ist klar. Aber weshalb finanzieren die Arbeits-, Wirtschafts-, Bildungs-, Familien- und Gesundheitsministerien nicht solche Maßnahmen, anstelle immer irgendwo angebliche sozialen Löcher zu stopfen mit Projekten, die bisher immer nach hinten losgegangen sind?

     

    Genauso sieht es mit den abgeschafften Hausmeisterstellen etc. aus. All diese beschäftigten und bezahlten (!) Menschen, die es früher überall gab, haben einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Alltagsleben beigetragen! Nun sind sie oft sog. "Sozialschmarotzer" und arbeiten meist ausgebeutet als "Minijobber"...

     

    Kapiert denn keiner, dass das alles hausgemacht ist?

     

    Wer die Menschen im eigenen Land nicht ordentlich beschäftigen und bezahlen will und dafür lieber Produkte aus aller Welt kauft und im Gegenzug Atomenergie und Aufrüstung in aller Welt unterstützt bzw. dorthin verkauft, hat doch nichts anderes zu erwarten! Deutschland wach' bitte auf!

  • MM
    Markus Müller

    Da hat das Ganze doch etwas Positives.Denn jetzt wird klar,dass für "Geiz ist geil"die eigenen Kinder büßen müssen.

    Solange wir von nichts wissen,wollen wir immer am billigsten.Und meistens sind wir ja zufrieden,wenn wir von nichts wissen.

  • J
    Jepp

    Jepp, gesünderes Essen - mehr Bio-Sprossen! :D

  • W
    Weinberg

    Die Preise für das Schulessen sollen um 1 Euro steigen?

     

    Genügen nach den Berechnungen des Kochkünstler Sarrazin (SPD) nicht 97 Eurocent pro Tag für das Schulessen? Sollte ich mich geirrt haben?

     

    Ich schlage folgende Lösung vor: Wowereit und sein Dunstkreis (landläufig Senat genannt) werden ein Jahr lang die Qualität des Schulessens zum Preis von 1,97 Euro zwangsweise täglich testen!

  • LM
    Lasst meine Erdbeeren in Ruhe!

    Boah wie ich es hasse, immer Tomatensoße!

    Kein Wunder!

    Was gab's denn bei Euch heute so?

    Nee, ich glaub die Epidemie kommt von den Chemtrails:

    also da fliegen immer so US-Flugzeuge heimlich rum, die sprühen euch Gift ins Essen.

    Irgendwann macht sich das dann bemerkbar!