Mäster verhindern Veggie-Label: Krieg der Würste
Die Tierschützer von Peta wollten Wiesenhof für seine vegetarischen Produkte ein Label verleihen. Alte Feindschaften verhindern das vorerst.
Wie die taz im Umfeld des Konzerns erfuhr, hätten vor allem die Mastbetriebe, die für Wiesenhof arbeiten, Druck gemacht und sich gegen ein Peta-Label gestemmt. Hier wirken offenbar noch die alten Feindschaften nach. Aktivisten der Tierrechtler hatten bekanntlich immer wieder Wiesenhof-Mastbetriebe nachts besucht und die teilweise verheerenden Zustande der Tierhaltung per Video dokumentiert.
„Die Zeit ist noch nicht reif für eine engere Zusammenarbeit“, sagte Peta-Manager Edmund Haferbeck der taz. Peta wolle aber weiter die neue Veggie-Produktlinie von Wiesenhof unterstützen und über Social-Media-Kanäle bekannt machen. Immerhin, so Haferbeck, produziere der ehemals reine Fleischkonzern inzwischen zu fünf Prozent vegan und vegetarisch. Wiesenhof lässt allerdings keinen Zweifel daran, dass das Angebot von Geflügelfleisch das Hauptgeschäftsfeld bleibe.
Die Kommunikation des Hühnerschlachters hat den neuen Ernährungstrend auch sprachlich voll drauf. Einige Aussagen in den Pressemitteilungen und Präsentationen „klingen frappierend ähnlich wie Peta-Äußerungen“, sagte Haferbeck. Die Zusammensetzung der hochprozessierten Veggieprodukte mit ihren endlosen Zutatenlisten sieht indes auch der Peta-Manager kritisch. Aber wichtiger sei der Verzicht auf tierische Produkte.
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