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Märchen? Nö!

Aber mit „Julius und die Geister“ lässt man im Grips Theater auch mal wieder einen edlen Ritter auf die Bühne

„Julius und die Geister“ im Grips Theater, Altonaer Straße 22. Premiere am Donnerstag um 17 Uhr. Karten unter ☎ 3 97 47 40

Der Titel ist ein kleiner Gruß an Fellini. „Julia und die Geister“ hieß es bei dem. Aber natürlich geht es bei „Julius und die Geister“ nicht um eine vernachlässigte Gattin, die sich in ihren Träumen verliert – sonst wäre es auch kaum ein Kinderstück, das neue vom Grips-Theater. Sondern um den jungen Julius, der seine Fantasie wild wuchern lässt und sich Vater und Freunde erfindet, wo in Wirklichkeit niemand ist. Kleine Fluchten. Doch da posauniert der Autor Volker Ludwig gleich eine Entwarnung in die Welt hinaus: dass nämlich Grips damit keineswegs zerknirscht in die Märchenwelten voller Elfen und sprechender Maikäfer zurückhoppelt. Träume aber müssen sein, wie auch Fantasie, die dann nur noch pädagogisch richtig in die Realität einzuordnen sind, die im Erwachsenenleben die Vorstellungskraft allerdings meist matt gemacht hat. Weswegen Ludwig schlitzohrig die Werbetrommel schlagen darf: „Es passiert sehr viel in diesem Stück. So viel, dass man es kaum erzählen kann. Darum muss man es sich eben ansehen.“

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