Mängel am Berliner Flughafen: Verspätung wird immer teurer
Die Verschiebung der Eröffnung des neuen Haupstadtflughafens soll 1 Milliarde Euro kosten. Zweifel gibt es am neuen Termin: Das Bauamt bemängelt den Brandschutz.
BERLIN taz | Die Verschiebung der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens wird wohl 1 Milliarde Euro kosten. War man im April noch von Gesamtkosten in Höhe von knapp 3 Milliarden ausgegangen, kommen neue Schätzungen auf 4 Milliarden Euro. Grund sind nicht nur höhere Baukosten und Schadenersatzforderungen der Airlines. Dem Flughafenbetreiber entgehen wegen der höheren Nutzungsgebühren auch fest eingeplante Einnahmen.
Eine Sitzung des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft, die sich mit der Frage der zusätzlichen Kosten befassen sollte, dauerte am Freitag bei Redaktionsschluss noch an. Dabei sollte die Flughafengesellschaft das Kontrollgremium erstmals über die Kosten der Eröffnungsverschiebung informieren. Ursprünglich sollte der Flughafen am 3. Juni in Betrieb gehen, jetzt soll er am 17. März 2013 eröffnen.
Eine halbe Milliarde Euro sollen allein die Nachbesserungen am Lärmschutz kosten, die das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg angeordnet hat. Doch die Flughafengesellschaft hat ihre finanziellen Mittel fast aufgebraucht, weitere Zuschüsse der Gesellschafter Berlin, Brandenburg und Bund scheinen unausweichlich.
Zudem ist jetzt unsicher, ob der neue Eröffnungstermin eingehalten werden kann. Am Mittwoch hatte das zuständige Bauamt seine Bedenken wegen bestehender Brandschutzmängel mitgeteilt. Sollte die Eröffnung erneut verschoben werden, dürfte Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) unter immens hohen Druck geraten: Er ist Chef des Flughafen-Aufsichtsrates.
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