piwik no script img

Lokalkoloratur

Medaillen sind altmodisch. Trotzdem können manche Heldentaten wohl nicht anders gewürdigt werden. Die „Medaille für Kunst und Wissenschaft“ der Stadt Hamburg jedenfalls hat gestern der englische Historiker Richard J. Evans von Kultursenatorin Christina Weiss verliehen bekommen. Der Anlaß: Evans, Ordinarius für Geschichte an der University of London, hat ein Buch über die Cholera-Epidemie in Hamburg 1892 geschrieben, das in der Dichte der Recherche und der Verknüpfung von Sozial-, Umwelt- und Medizingeschichte einzigartig ist. Das 1991 auf deutsch erschienene bahnbrechende Werk „Tod in Hamburg. Stadt, Gesellschaft und Politik in den Cholerajahren 1830-1910“ analysiert, wie es zu der letzten Epidemie in einer Großstadt kommen konnte: Die Stadtväter hatten es nicht für nötig befunden, für Filteranlagen zu sorgen, so daß verseuchtes Elbwasser in die Haushalte ohne eigene Kläreinrichtungen gelangte. uwi

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen