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Lokalkoloratur

„I am from Hamburg“, verkündete dereinst Michael Stich und löste damit lautes Wehgeschrei im nahen Elmshorn aus. Dort nämlich liegt das Geburtshaus des nach Boris Becker erfolgreichsten deutschen Tennisspielers aller Zeiten – und des wohl unbeliebtesten. Kaum jemand mag den 28jährigen, seine Arroganz, seine Kritiklust und seine zickige Frau. Dabei hatten doch schon, als er pilzköpfig 1991 in Wimbledon und 1993 in Hamburg jeweils gegen „den Leimener“obsiegte, manche von einer Ära Stich geträumt. Statt dessen ging es stetig bergab. Spötter glauben gar, die langwierige Schulterverletzung komme ihm als Begründung für den vor wenigen Tagen angekündigten Rücktritt im Herbst ganz gelegen. Sein Abschied von Hamburg steht allerdings noch aus: Der gestrige Zwei-Satz-Sieg (6:4, 6:4) gegen den Tschechen Karol Kucera bei den German Open am Rothenbaum läßt Stich weiter an einen erfolgreichen Abschied aus seiner Fast-Heimatstadt glauben. jan

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