: Lokalkoloratur
Hans-Olaf Henkel ist nicht nur der Boß des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), sondern auch ein echter Hamburger Jung. 1940 an der Elbe geboren, studierte er an der HWP die Betriebswirtschaft, um dann später Chef von „IBM-Deutschland“zu werden. Doch eines hat er nie gelernt: Sachlich und fair zu streiten. In der neuen Talk-Show von Wahl-Hamburgerin Sabine Christiansen erklärte der BDI-Chef freimütig, Unternehmen, die gegen geltende Tarifverträge verstoßen, seien „vorbildlich“, Bundesarbeitsminister Norbert Blüm bezeichnete er – vielleicht sogar zu Recht, aber sowas sagt man eben nicht – als „Hofnarren“. Damit machte er sich unter den kühlen Hamburgern keine Freunde. Selbst der hanseatische Handelskammer-Präsident Nikolaus Schües ging auf Distanz: „Herr Henkel kann aufgrund seiner mangelhaften Formulierkunst nur mißverstanden werden.“Und der IG Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller gab dem „kühl kalkulierbaren Erzkonservativen“gar das Prädikat: „Minenhund der Arbeitgeber.“ kva
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