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Lokalkoloratur

Alle warten auf Thomas Drach. Wenn der argentinische Präsident Fernados de las Rua seine Unterschrift getätigt hat, gehts los. Dann jetten die Fahnder des Hamburger Landeskriminalamtes nach Buenos Aires, und die Staatsanwaltschaft tippt die Anklage, um dem mutmaßlichen Kopf der Entführer des Hamburger Millionärs Jan-Philipp Reemtsma den Prozess zu machen. Während Drachs Komplizen schnell dingfest gemacht werden konnten, war dieser 1996 nach der Erpressung von 30 Millionen Mark Lösegeld spurlos verschwunden. Erst ein Besuch eines Stones-Konzertes in Buenos Aires und ein falscher britischer Pass wurden ihm im März 1988 zum Verhängnis. Seither sitzt er in Argentinien im Knast. Ein Großteil des Lösegeldes ist immer noch verschwunden. Drach drohen bis zu 15 Jahre Haft wegen räuberischer Erpressung. Das Verfahren soll in Hamburg im September beginnen. Dann kann Reemtsma auch dem letzten seiner Kidnapper in die Augen blicken. kva

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