Lokalkoloratur:
Sie lässt ihre gigantischen Brüste Walzer tanzen oder das Publikum in ihre Gebärmutter blicken. Von heute an wird die Porno-Darstellerin und Performerin Annie Sprinkle leibhaftig den kühlen HanseatInnen in mehreren Lehrgangseinheiten ihr Mehr-Spaß-am-Sex-Konzept beipulen. Nach der Präsentation zweier Filme von Monika Treut, in denen sie Rollen übernahm, wird die Sexpertin vom Alabama-Kino auf eine der Kampnagel-Bühnen wechseln. Vier Tage lang bietet sie dort ihr Filmtagebuch Herstory of Porn dar: ein Blick zurück auch auf die Zeit, als Frauen wie Valie Export, Lydia Lunch oder Kathy Acker eine Tradition des feministischen Underground begründeten. Annie hat seitdem den Weg einer tangentialen Annäherung von sexueller Befreiung zu Tantrischem beschritten. Es beschuldige also niemand die HanseatInnen, wenn sich nach dem abschließenden Workshop „Super Sex Technologies“ auf der Landkarte regionaler Eigenheiten nichts geändert hat. xml
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