piwik no script img

Lohnvergleichsverfahren "Logib D"Wenn die Lücke schrumpft

Firmen können jetzt ihre Frauen- und Männerlöhne vergleichen lassen. Doch das System "Logib D" zeitigt wundersame Ergebnisse und ist deshalb umstritten.

Ständiges Aufregerthema: Lohnunterschiede bei Frauen und Männern. Bild: dapd

BERLIN taz | Alexander Geib ist amüsiert: Sein Unternehmen, der Pumpenhersteller Flux, hat seine Männer- und Frauenlöhne vergleichen lassen. Und während im deutschen Durchschnitt Frauen 23 Prozent weniger verdienen als Männer, ist es in seinem Betrieb umgekehrt: Die Frauen verdienen mehr als die Männer, 1,8 Prozent mehr. Personalchef Geib sieht sich bestätigt: "Bei uns war es schon immer so: Wer sich hervortut, wird gefördert, egal ob Mann oder Frau."

Nun muss man sich den Pumpenhersteller keineswegs als frauendominiertes Wunderwerk vorstellen, es arbeiten 60 Prozent Männer und 40 Prozent Frauen dort. Die Führungsebene ist rein männlich. Die Männer arbeiten in den besser bezahlten Tätigkeiten. Eine ganz normale Technikfirma also.

Zu der wundersamen 1,8 kommt es dank einem besonderen Untersuchungsverfahren: Logib D heißt es und ist ein Software-Programm, das die Lohnstruktur auf Ungleichheiten zwischen Männer- und Frauenlöhnen untersucht. Das Bundesfamilienministerium bewirbt es und hat vergangene Woche einige Unternehmen beglückwünscht, die es angewandt haben - darunter auch Flux.

Das Interessante an dem Logib-Verfahren: Es zerlegt die Lohndifferenz in verschiedene Bestandteile: unterschiedliche Qualifikationen, Berufsjahre, Arbeitszeitmodelle etc. All dies ziehen die Prüfer als "objektive Faktoren" von der Lohnlücke ab. Übrig bleibt eine "bereinigte" Zahl, die sehr viel kleiner ist als die unbereinigte. Bei Flux kommt es sogar dazu, dass eine unbereinigte 19-Prozent-Lohnlücke zu Lasten der Frauen sich in ihr Gegenteil verkehrt und zu einer 1,8-Lücke zugunsten der Frauen wird.

Nun haben nicht alle untersuchten Firmen so hübsche Ergebnisse, zwischen 2 Prozent und 9 Prozent lag die bereinigte Lohnlücke bei den 24 Unternehmen, die vom Familien-Staatssekretär ausgezeichnet wurden. Dort sieht Friedrich Fratschner von der Unternehmensberatung Baumgartner und Partner, der den Logib-Test begleitete, auch Handlungsbedarf: "Hier kommen unbewusste Rollenbilder ins Spiel: belohnt das Beurteilungssystem typisch männliches Verhalten? Trauen sich die Frauen bestimmte Positionen nicht zu und bewerben sich gar nicht erst? Oder bevorzugt ein männlicher Beurteiler unbewusst männliche Mitarbeiter?"

Logib D kann Anhaltspunkte bieten

Doch anhand der Firma Flux mit ihrer männlichen Führungsspitze sieht man auch, dass die "bereinigte" Lohnlücke nur sehr wenig aussagt. Kann ein Unternehmen damit zufrieden sein, wenn alle Frauen in schlecht qualifizierten Teilzeitstellen hocken und deshalb keine Karriere machen? Die Zahlen von Logib D, darauf weist Berater Fratschner hin, können den Unternehmen gute Anhaltspunkte bieten, sich eingehender zu prüfen: Denn die unbereinigte Differenz weist ja auch auf Ungleichheiten hin.

Der Krankenhausbetreiber Marienhaus etwa hat durchaus bemerkt, dass die Chefärzte meist Männer sind. Die sind auch oft doppelt belastet, etwa weil sie noch Lehrverpflichtungen an der Uni haben. Doch hält sich in der Unternehmenskultur eine Art zweifacher Standard: "Die berufliche Doppelbelastung wird im Unternehmen akzeptiert, die Doppelbelastung durch Familie und Beruf dagegen nicht", hat Krankenhausoberin Therese Schneider von Marienhaus beobachtet.

Doch eine solche Interpretation steht dem Engagement der Unternehmen anheim. Darin sieht die Wissenschaftlerin und Entgelt-Expertin Andrea Jochmann-Döll auch den Nachteil von Logib D. "Es fehlt bei Logib D eine qualitative Analyse", sagt sie. Sind die Anforderungen an die Arbeitsplätze korrekt beschrieben? Und warum sind überhaupt alle Teilzeit-Arbeitsplätze in Bereichen mit vermeintlich geringen Anforderungen? "Logib ist erst einmal nur eine Beschreibung, die Analyse bleibt dem Willen der Firmen überlassen", so Jochmann-Döll.

Lohncheck-Programmder Hans-Böckler-Stiftung

Zudem sei das Instrument nicht rechtskompatibel: Der Lissabon-Vertrag und auch das deutsche Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verbieten auch mittelbare Diskriminierung: Eine vermeintliche Gleichbehandlung, die aber ein Geschlecht härter trifft. Damit müsste die gesamte Vergütungsstruktur danach geprüft werden, ob sie typische Männertätigkeiten besser bewertet oder mit Zulagen versieht als Frauentätigkeiten. Jochmann-Döll hat deshalb für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung ein Lohncheck-Programm entwickelt, den "eg-check", das diese Komponenten berücksichtigt und deshalb - anders als Logib D - gerichtsfest ist.

Das Thema Recht möchte das Familienministerium mit Logib D ohnehin nicht anfassen. Logib D verändere die Unternehmenskultur und steigere die Attraktivität des Arbeitgebers, schwärmt Staatssekretär Hermann Kues. Das kluge Unternehmen, das sich heute schon prüfe, habe einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. "Man muss nicht immer alles mit Gesetzen regeln", erklärt er unter Beifall der Firmen.

Das sieht die Opposition anders. Die SPD etwa hat im Frühjahr die Regierung per Antrag im Bundestag aufgefordert, ein Entgeltgleichheitsgesetz festzulegen. Danach müssten alle Betriebe einen Entgeltbericht abgeben. Eine behördliche Stelle, wie etwa die Antidiskriminierungsstelle, würde diese Berichte prüfen. Die Stelle und auch Antidiskriminierungsverbände müssten die Firmen verklagen können, wenn sie eine festgestellte Ungleichheit nicht beseitigen. Auch die Tarifverträge müssten so überprüft werden. All das lehnt das Familienministerium ab. Und verkündet lieber, dass man mit Logib D kaum Diskriminierung finden konnte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

23 Kommentare

 / 
  • C
    Comment

    @Urgestein

     

    vielen Dank für Ihren zeitnahen Eintrag.

     

    Ihre Interpretationskünste aber in Ehren, wenn ich darüber schreibe was einen dunkelhäutigen Menschen hier erwartet, nämlich entgegengebrachten Rassismus, macht ihn das in meinen Augen - zum Täter?!?!?!

     

    Was die andere Seite, die der Täter häuslicher Gewalt betrifft, weiß ich, dass gerade in der linken Szene die meisten auf diesem Auge blind sind, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

    Ich sehe es Ihnen aber nach, weil Sie aus der Nummer offensichtlich nicht mehr raus können.

     

    Zu Ihren inflationär eingesetzten Phrasen gegen rechts gibt es nichts mehr zu äußern.

    Sie hatten ausreichend Gelegenheiten verstreichen lassen, sich hierüber Gedanken zu machen und somit akzeptiere ich es fortan als „Tick“.

     

    Nennen Sie mir bitte einen vernünftigen Grund, warum ein z.B. IT-Spezialist aus Indien hier für 30.000€ im Jahr sein Wissen und seine Arbeitskraft einsetzen sollte?

    Ich nehme es vorweg: Es gibt keinen, aber das ist der Kurs für den Unternehmer ihn hier gerne beschäftigen würden.

    Billig im doppelten Sinn, denn neben dem niedrigen Lohn hätte sich eine Investition in seine Ausbildung an diesem Standort bereits erledigt.

    Was aber die hiesigen Unternehmer gerne vergessen ist, dass es für diesen Spezialisten keinen wirklichen Anreiz gibt, sich um den halben Globus zu bewegen, da er in seinem Land ausreichend Anerkennung erfährt und zum wirtschaftlichen Wachstum seiner Nation beiträgt.

    Wir werden uns in unserem kleinen "Paradies" also selber behelfen müssen.

    Vielleicht beginnen Sie jetzt langsam zu verstehen…

    „Aber es gibt ja zum Glück einen Ausweg: Die qualifizierte oder qualifizierbare Frau aus dem Ausland – ein unbegrenzt nachwachsender und billiger Rohstoff.“

    Ich bin weder Unternehmer noch Kapitalist, aber für Sie war dieser Teil meines, extra für Relfex-Menschen als zynisch gekennzeichneten, Beitrages wohl ein wenig zu progressiv?

     

    Okay, ich fahre fort!

    Eine Gesellschaft lebt erst richtig durch ihre Vielfalt, stelle ich mal so in den Raum und behandle es fortan als Ideal.

    Folglich ist und bleibt Familienplanung eine individuelle Sache der Partner.

    Diese Partner vereinbaren, frei von äußeren Einflüssen und gleichberechtigt, wer welche Aufgaben in der Partnerschaft übernimmt und halten sich gemeinsam daran.

    Vereinbaren die Zwei, dass sie das Haupteinkommen bestreitet und er die Kinder hütet ist das so und niemanden sonst hat dies zu interessieren, selbstverständlich auch umgekehrt sowie paritätisch undund...

    Leider sieht die Realität häufig anders aus und Verinbarungen werden einseitig in den Wind geschossen, sind auch nicht mehr erneut verhandelbar.

     

    Nochmal: Die Vielfalt macht´s und hält die Gesellschaft lebendig.

    Eine Monokultur, in der jede/r gezwungen ist, gleich wie die/der andere, vollschichtig erwerbstätig und zudem erfolgreich zu sein, für gleiches Entgelt, bewirkt, aufgrund der hohen Nachfrage nach Arbeit, das wovon ich schrieb: Lohndumping, weil die Arbeit nicht mehr wird, nur weil sich mehr Menschen darum bewerben.

    Es gibt bereits Unternehmen die bevorzugt Frauen bei gleicher Qualifikation einstellen, aber wo ist der Erfolg, wenn dadurch gleichwertige Männer abqualifiziert werden und es ihnen hier an Praxis mangelt?

    Die fähigen und flexiblen Männer gehen dann eben ins aussichtsreichere Ausland, aber kaum einer von denen an den Wickeltisch. Wirklich grandios!

    Und wenn schon Frauen in Quotenjobs gezwungen werden sollten, warum nicht auch die Männer, in Kitas oder der Altenpflege?

    Weil es um solche Jobs nicht geht, stimmt´s?

    „Die Quote“, die aktuell diskutiert wird richtet sich ausschließlich an 2% Führungsposten, was den wage gap massiv zusammenschmelzen ließe!?

    Was für ein Popanz!

     

    Dass der Nachwuchs ausbleibt ist keine Neuigkeit und mit vorgenannten, von Ihnen propagierten Zwangsmitteln, wird´s nicht besser, eher schlimmer, wie Akademikerinnen Ihnen das schon heute bestätigen.

    Lesetipp: Freitag.de: Geschlechterleben. Gut recherchiert und nachgezeichnet

     

    Ein denkbarer Ausweg für alle wäre hier die gleichmäßige Aufteilung auf die bestehenden Märkte, aber: Die Mehrzahl der Frauen und (!) Männer (=Menschen) hierzulande will das nicht, das muss man erst mal unparteiisch verdauen und nicht gleich wieder die Keule blindwütig „gegen rechts“ schwingen!

     

    Was soll/kann ich, als Mann und ohne Frau, da jetzt machen?

    Eben, alleine nichts und deshalb braucht es den gesellschaftlichen und politischen Konsens, keine Zwangsmittel, für 2 lausige % Spitzenverdienerinnen, die, sich nach „oben“ orientierend, in einen leeren blauen Himmel starren!

    Die Gesellschaft ist nicht reif für diesen Schritt und die Rahmenbedingungen stimmen auch nicht, beginnend mit Artikel 6 GG und mindestens das gesamte Buch 4 des BGB hindurch, belegt hatte ich dies mit den unbestrittenen weil unstrittigen Fallbeispielen.

  • U
    Urgestein

    @Comnment

     

    Wenn Sie schon blind gegenüber der Sache sind, sollten Sie nicht auch noch blind gegenüber ihren eigenen Wortwahl sein. Falls Sie denn tatsächlich "Frauen und Männer in allen Berufen und auf allen Ebenen gleichmäßig vertreten sehen" möchten, sollten Sie ihre Glaubwürdigkeit nicht unterminieren, indem Sie darüber fabulieren, "was den Mann hier erwartet, wenn er nur dunkelhäutig ist oder seine Frau behandelt wie immer oder beides." Das ist nicht nur zynisch (worauf Sie sich wohl gerne beschränkt sähen), das ist schlicht dumm und rassistisch.

    - Dumm, weil Sie glauben, allein ihre subjektive und damit selektive Wahrnehmung reiche aus um pauschale Urteile fällen zu können.

    - Rassistisch, weil nicht die Hautfarbe einen Mann zum Täter macht.

     

    Zwar postulieren Sie, "Familienplanung ist und bleibt eine individuelle Sache der Partner", doch nur um gleich wieder durch die Hintertür zu intervenieren mit der Behauptung, mehr Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt führe automatisch zu "Lohndumping" und "Überflutung" mit minderqualifizierten (weil ja nicht qualifizierbaren) Frauen zu Lasten der Zuwanderung "echter" Fachkräfte (Männer, selbstverständlich), und last but not least bliebe ja auch "der eigene Nachwuchs" aus, bleibt die Frau nicht zu Haus. Mehr muffige Fünziger Jahre gingen in diese Analyse wohl nicht rein? Das ist so was von vorgestern, dass Sie es auch mit ihrem "Ergänzungsbeitrag" ("ich, 'Comment', das aufgeklärte, emanzipierte Powerwesen ...blablabla...") nicht rauszureissen vermögen.

     

    Und auch wenn Sie offensichtlich davon ausgehen, ausser Gott vielleicht spielten nicht mehr allzuviele in ihrer Liga, so bleibt mein Zeitmanagement immer noch meine Sache. Sie mögen sich die tagtägliche Langeweile und Eintönigkeit vorm PC oder anderen Flimmerkisten vertreiben, ich indes habe nicht in grossem Stil geerbt und daher noch ein paar andere Dinge so zwischendurch zu erledigen.

     

    Kleine Empfehlung zum Schluss: Lassen SIe's bleiben, mir empfehlen zu wollen, wen ich alles wovon zu überzeugen hätte. Ich wende mich hier explizit gegen die Typen, die es so, wie's gerade läuft, doch eigentlich noch ganz schnuckelig finden, aber auf hohem Niveau jammern und heulen, wie schlecht es ihnen doch jetzt schon ginge, und das "noch mehr" an Entgegenkommen einfach mal nicht drin sei.

  • C
    Comment

    @Urgestein

     

    Es ist schon sehr bedauerlich, wenn angeblich gebildete Menschen, nach 40 Jahren weitgehend unnötigem Geschlechterkampf, auf dem niederen Niveau eines Th. G. verharren und sich genötigt sehen, mit Herabsetzungen auf nachvollziehbare Aussagen zu reagieren.

    Nüchtern betrachtet zeigt Ihre bemerkenswert schwache Antwort – sechs Tage nach Eingang meines Beitrages - nur erneut, dass es Ihnen an Sachlichkeit mangelt und Ihnen bereits genügt ihren Beitrag an erster angezeigter Stelle zu sehen, in der vagen Hoffnung, die Kommentare-Karawane wäre bereits längst weitergezogen.

     

    Um aber nochmal auf meinen vorherigen Beitrag zurückzukommen, ist dieser nicht weit hergeholt, da es mir an beruflicher Praxis an der Basis nicht mangelt und sich in meinem Umfeld auch Menschen tummeln, die es nicht so gut getroffen haben, wie offenbar Sie.

     

    Was daran sexistisch ist, wenn ich Frauen und Männer in allen Berufen und auf allen Ebenen gleichmäßig vertreten sehen möchte, lasse ich mir an dieser Stelle gerne von Ihnen erklären, sofern es zu einem nächsten Kommentar von Ihnen nicht wieder eine Woche oder länger braucht.

    Sie irren aber gewaltig, wenn Sie annehmen, dass auch sämtliche oder der größere Teil der Frauen dies heute so sieht.

    Überzeugen Sie also nicht mich, sondern die Frauen, dass ihnen eigene und umfangreiche Erwerbstätigkeit ein Stück weit mehr Autonomie und somit Selbstwert geben kann.

    Überzeugen Sie Väter, dass Familienarbeit, insbesondere mit Kindern und sofern von den Müttern zugestanden, schlichtweg geil, weil bereichernd ist.

    Und überzeugen Sie, im Anschluss der erfolgten Einigung zwischen den Geschlechtern, die Chefs davon, dass es für sie ein Nullsummenspiel ist, wenn sie Ausfallzeiten von Müttern und Vätern gleichermaßen zu erwarten haben.

     

    Was ist daran rassistisch, wenn man zu meiner Aussage die horrenden Quoten der Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund in Frauenhäuser im Hinterkopf hat, die zwischen 50% und 60% betragen und die mehrheitlich tatsächlich Opfer häuslicher Gewalt wurden?

     

    Ich würde mich sehr freuen, wenn es Ihnen gelänge Ihren Männerhass noch in diesem Leben zu überwinden, aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.

     

    Liebe Grüße an das Bundesforum Männer, ohne Forum, ohne Männer

  • U
    Urgestein

    @Normalo

     

    Wenn jemand "Märchen" erzählt, dann ist es franziska. Es gibt nicht einen seriösen Beleg für irgendeines ihrer Zitate aus ihrem ersten Beitrag. Das sind nichts weiter als populistische Seifenblasen und Schaumschlägereien aus der maskulinistischen Heulsusen-Ecke.

     

     

    @Josef Auchndepp

     

    Ein "Software"-Programm ist nichts weiter als eine Sammlung von "Regeln", demzufolge auf definierte Eingaben definierte Ausgaben formuliert werden. Die "Regeln" nach denen das geschieht können sehr subjektiv sein. Sie liegen meist unvollständig bis gar nicht offen und sind daher auch schwer bis gar nicht nachvollziehbar. Wenn Sie da den Unterschied zur Mathematik nicht begreifen, tragen Sie ihren Nick wenigstens zu Recht.

     

    @robert

    Was die Frauen "hindert" sind Vorurteile in der Gesellschaft (die ihnen zum Teil auch mittels überkommener Rollenklischees anerzogen werden), sowie Männer-Seilschaften und daher nicht zuletzt - fehlende Quoten. Es gibt leider keinen vorurteilsfreien Vergleich und auch keine vorurteilsfreie Prognose der zu erwartenden Arbeitsleistung von Männern und Frauen. Daher sind Quoten unverzichtbar.

     

    Wenn Sie glauben, der "Preis" definiert sich allein aus der "individuellen Leistung", dann haben Sie im Fach "Marketing" entweder gefehlt oder rein gar nichts verstanden.

     

    @Comment

    Ihr "Kommentar" ist weniger "zynisch", als eine belibiege Ansammlung sexistisch-rassistischer Stereotype und Anspielungen die keine weitere Einlassung verdient. "Mangelndes Bewusstsein" Ihrerseits ist da kaum eine brauchbare Ausrede.

  • K
    KaRa

    Ich verstehe die Arbeitgeber nicht!

     

    Suchen jede Möglichkeit die Lohnkosten zu drücken um den Gewinn zu steigern, aber auf die Idee einfach nur noch Frauen einzustellen die 23% weniger als Männer "kosten" sind sie noch nicht gekommen.

  • JA
    Josef Auchndepp

    Sehr geehrte Frau Oestreich,

     

    Software wurde und wird hauptsächlich von Männern gemacht. Dies gilt sicher auch für diese Software. Sollen sich Frauen von Männern bewerten lassen?

     

    Wir dürfen uns hier nicht täuschen lassen, daß es „die“ Software heißt. Software ist patriarchal, genau so, wie die Mathematik. Daher kann Software ebenso wenig wie überhaupt die Mathematik keine Benachteiligung der Frau beweisen oder deren Gegenteil belegen. Sie ist als Instrument untauglich.

     

    Hier wären Frauen gefragt, die ein anderes Instrument aufgrund matriarchaler Grundlagen entwickeln. Beispielsweise ist es doch viel wichtiger, ob Frauen sich benachteiligt FÜHLEN! Eine Umfrage also beispielsweise, um wie viel Prozent sich diese Frauen benachteiligt fühlen: 20%, 23%, 50%?

     

    Oder die Frage, wie viel diese Frauen mehr verdienen möchten, um gegenwärtig gefühlte Diskriminierungen auszugleichen, oder gar die Diskriminierungen der vergangenen Jahrhunderte (dann sind die Prozentzahlen beispielsweise bis 70% ankreuzbar zu machen) – oder nicht zu vergessen die Benachteiligung der Frauen in Afghanistan oder Bangla Desh (dann sind die Prozentzahlen mindestens bis 100%, besser 200% anzukreuzen). Nur so kann auf matriarchaler Ebene eine tatsächlich Benachteiligung der Frau angegeben und entsprechend ausgeglichen werden. Wir sehen doch selbst, dass mit objektiven Kriterien (= patriarchalen Kriterien) hier nichts zu holen ist. Jedes Ändern dieser Software ist nur Kratzen am Lack. Ihr Vorschlag, die Software zugunsten von Frauen soweit abzuändern (oder eine neue zu entwickeln), bis endlich das gewünschte – letztlich GEFÜHLTE Ergebnis heraus kommt, greift daher zu kurz.

     

    Entschuldigung, dass ich als Mann hier mangelnden Mut von Frauen bemängeln muss. Nachher stellt sich noch heraus, dass die ganze „23%-Story“ ins Wanken gerät. Sie wollen doch nicht feministische Hoheitsgebiete nur wegen objektiver (= männlicher) Kriterien in Frage stellen???

     

    Zu befürchten ist natürlich, dass auch Sie persönlich aufgrund von Qualifikation, Überstunden und vielleicht Berufsjahren zu viel verdienen – im Gegensatz zur Dame, die ihr Büro putzt beispielsweise. Hier wäre natürlich Sorge zu tragen, dass dies so sein darf – zumindest so lange, bis jede Teilzeit arbeitende Frau ohne Schulausbildung schon bei Berufseinstieg so viel verdient, wie der 60 jährige Akademiker, der Überstunden und Wochenenddienste schiebt und seit 40 Jahren im Betrieb arbeitet. Schließlich hat die Frau womöglich eine Familie, um die sie sich kümmert oder arbeitet z.B. nächtens in der Disko daran, endlich eine gründen zu können. Auch dies muss honoriert werden! Denn auch nächtlicher Diskobesuch dient der künftigen Familie und gehört daher zur Doppelbelastung. Nicht zu vergessen der regelmäßige Schuhkauf oder das tägliche Schminken (welche moderne Frau hat schon ein Gesicht mit dem sie ungeschminkt einen Mann findet?), der Besuch des Nagelstudios, der Wellness“urlaub“. All dies gehört zur Doppelbelastung der Frau und ist vom Arbeitgeber auszugleichen und nicht nur – wie sie richtig schreiben – die berufliche Doppelbelastung. Sonst gehen die Geburten noch weiter zurück.

     

    Gerne dürfen Sie meine Vorschläge in einem Ihrer nächsten Artikel zitieren.

     

    Ihr Josef Auchndepp: http://auchndepp.blogspot.com

  • T
    Tabltob

    War ja klar dass da nachgebessert werden muss, wenn das Ergebnis nicht der Politik entspricht...

  • N
    Normalo

    @Urgestein

     

    Ihnen ist sicher auch bekannt, dass sich das Statistische Bundesamt für dieses "Ergebnis" entschuldigt und das Familienministerium die Verwendung der Zahl "77%" als unrichtig und missverständlich bezeichnet hat, oder?

    (vgl. Posting von franziska.qu weiter unten)

     

    Des weiteren wüsste ich gerne mal, woher Sie diese Zahlen zu den einzelnen Faktoren haben. Mir erscheinen die nämlich unerhebbar, ergo schlicht aus der Luft gegriffen.

     

    Davon abgesehen:

    - Es gibt keine Beweis für die häufigere Ablehnung von Frauen - geschweige denn höher qualifizierten - bei der Vergabe von Spitzenpositionen. Nachweisbar ist nur der verschwindend geringe Teil an Bewerberinnen.

     

    - Wenn Sie eine Uni kennen, die Studienplätze in den "lukrativen" Fächern bevorzugt an Männer vergibt, sein Sie doch bitte so gut zu erwähnen, wo das ist und wer da als Gleichstellungsbeauftragte arbeitet.

    Natürlich kann der weibliche Nachwuchs z. B. bei den Ingenieuren nur einen winzigen Bruchteil der neuen Stellen besetzen, wenn er nur einen winzigen Bruchteil der Absolventen ausmacht.

     

    - Jobs im Niedriglohnsektor bieten meist eher körperliche als geistige Arbeit, und da gibt es unterschiedliche physische Anforderungen. Dass Fahrradkuriere überwiegend männlich und Kellnerinnen überwiegend weiblich sind, könnte damit zusammenhängen. Das es diverse niedrig oder hoch bezahlte Jobs gibt, an denen kaum eine Frau Interesse hat, dürfen Sie auch nicht verschweigen.

     

    - Es ist richtig, dass Männer häufig in ihrer Karriereplanung wenig Rücksicht auf familiäre Pflichten nehmen. Ich fresse einen Besen, wenn dieser Faktor nur mit 1,6% zu Buche schlägt. Er dürfte im Gegenteil die wichtigste Erklärung überhaupt für die festgestellten Gehaltsunterschiede sein.

     

    Nur ist genau das eben eine Frage der persönlichen Präferenzen und Rollenverständnisse. Wer lieber ersetzbar sein und sich bei (und nach) Bedarf um den lieben Nachwuchs kümmern können möchte, kommt eben für die anspruchsvollen Jobs, die man an unersetzliche Leute vergibt, nicht in Betracht. Es ist keine Diskriminierung von Frauen, dass der Arbeitgeber den Mitarbeiter mehr bezahlt, der ihm seine volle Aufmerksamkeit schenkt.

  • R
    robert

    @urgestein: wer hindert denn die Frauen daran, MINT-Fächer zu studieren um danach mehr zu verdienen?

     

    Ansonsten gibts beim Thema "Lohnschere" noch recht interessante Ergebnisse:

     

    Bei Teilzeit (unter 18 Stunden pro Woche) verdienen Frauen ca. 22% mehr als Männer mit der gleichen Stundenanzahl. (wie stehts da mit dem Schrei wg. Diskriminierung? Männer können wohl nicht diskriminiert werden, oder?)

     

    Bei Selbständigen (wo es also auf die individuelle Leistung ankommt) verdienen im Durchschnitt die Frauen ca. 40% weniger als Männer. (Hier gibts natürlich keine Lohndiskriminierung, denn Selbständige bestimmen ihr Einkommen ja selber durch ihren Einsatz, Wahl der Branche usw. usf.)

  • C
    Comment

    Hallo Urgestein,

     

    nun frage ich mich aber doch und ernsthaft wer die Mädels in die minderwertigen Jobs gedrängt hat, denn mir war bisher nicht bewusst, dass ich mich einer jungen Frau in den beruflichen Weg gestellt hatte, auch sonst ist mir niemand (Mann und Frau) bekannt, der sich diesen Schuh anzieht.

     

    Richtig ist, dass ich weder als Arzthelferin, noch Floristin oder Bäckereifachverkäuferin Karriere machen wollte - hab´ ich nicht und hätte ich nicht können, weil da nicht mehr viel kommt.

    Komisch aber, dass zu meiner Zeit nur wenige Frauen auf die Idee kamen einen der Berufe zu wählen, der ihnen Aufstiegschancen über Zusatzqualifikationen ermöglichte, wie z.B. im Handwerk.

    Meister, Techniker und Ingenieure, von der Pike auf nach oben gebüffelt und auf der Karriereleiter nach „oben“ geklettert, waren mal Menschen, die sich Anerkennung und Status teuer erkämpften.

    Heute kommen die Tecs und Ings häufig direkt von der (Hoch-)Schulbank, können kaum bis keine Praxis vorweisen, haben aber allerhand tolle Ideen, die nach „unten“ durchgereicht werden.

    Naja, immerhin tut sich da langsam was, per Quotendruck und verordneter Abwertung männlicher Emporkömmlinge.

     

    Mal auf die Idee gekommen, dass der „gelernte“ Ing., bei gleicher Quali wie die Hochschulabsolventin gerade aus diesem Grund die besseren Karten hat?

     

    Und am unteren Ende sieht das so aus, dass der Schietgänger mehr erhält als die Putze, weil sein Job der härtere ist.

    Da wird ein Schuh draus, wenn man die Frau fragt, ob sie den Schlamm aus Tanks und

    Kohlereste aus den Spundwänden von Frachtschiffen kratzen möchte, oder lieber täglich das Büro vom Chef wischt (Fenster ausgenommen, das ist zu hoch, zu schwer, zu dreckig und macht besser ein Mann).

    Wer betreibt hier Schönfärberei?

     

    Familienplanung ist und bleibt eine individuelle Sache der Partner.

    Wer sich hier zum Zwecke des Lohndumpings einmischt, mittels Überflutung von „gleichwertigen“ Arbeitskräften, begeht einen großen gesamtgesellschaftlichen Fehler, denn nicht nur der eigene Nachwuchs bleibt aus, sondern es kommen auch keine - ach so dringend benötigten - Fachkräfte, von außen, ins eigengelobte Land.

     

    Nicht ohne meinen Zynismus:

    Da müssen Sie die höchstqualifizierten Zuwanderer schon vorher und in deren Herkunftsländern missionieren, damit diese hier nicht ihre Frauen verbrennen oder erschießen, nachdem diese nach einem netten Plausch - so von Frau zu Frau - mit ihm ein Gespräch über Gleichberechtigung beginnt.

    Erfolgreiche Integration ist mehr als eine Greencard und auch im Ausland spricht es sich herum, was den Mann hier erwartet, wenn er nur dunkelhäutig ist oder seine Frau behandelt wie immer oder beides.

     

    Aber es gibt ja zum Glück einen Ausweg: Die qualifizierte oder qualifizierbare Frau aus dem Ausland – ein unbegrenzt nachwachsender und billiger Rohstoff.

  • F
    franziska.qu

    Vielleicht hat die taz ja Lust, diese Masse an Text (s.u.) trotzdem zu bringen.

    Es ist evtl. für alle Diskutanten (auch für Frau Oestreich) interessant.

     

    @Urgestein: Stat. Bundesamt, Pressemitteilung Nr.191 vom 31.05.2010:

     

    - "Stundenverdienste von Frauen auch 2009 durchschnittlich 23% niedriger als bei Männern

    WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg der Bruttostundenverdienst weiblicher Beschäftigter in Deutschland im Jahr 2009 verglichen mit dem Vorjahr um 2,7% auf 14,90 Euro. Männer erzielten einen Verdienst von 19,40 Euro (+ 2,6%). Der Gender Pay Gap, definiert als der prozentuale Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen, lag damit – wie bereits in den vergangenen Jahren – bei 23%.

    ....

    Ein Grund für die relative Stabilität des Gender Pay Gap besteht darin, dass die ursächlichen Faktoren nur langsamen Veränderungsprozessen unterliegen. Beispielsweise zeigen sich im Hinblick auf den Beschäftigungsumfang oder auch bezüglich der Qualifikationsstruktur kurzfristig kaum Veränderungen. .... Ebenfalls um nur einen Prozentpunkt veränderte sich im Betrachtungszeitraum sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Arbeitnehmern der Anteil der im Vergleich zu Teilzeitkräften pro Stunde besser bezahlten Vollzeitbeschäftigten....

    Bei der Interpretation aller Ergebnisse zum Gender Pay Gap ist Folgendes zu berücksichtigen: Die Zahlen beziehen sich entsprechend einer EU-einheitlichen Methodik (!!!, die Kommentatorin) explizit auf den unbereinigten Verdienstunterschied von Männern und Frauen. Das heißt Faktoren, die den Lohnabstand zwischen beiden Geschlechtergruppen zumindest teilweise erklären – wie etwa der Bildungsabschluss oder der Beruf – werden im Rahmen der Berechnungen nicht berücksichtigt."Soweit das stat. Bundesamt.

     

    - D.h. dieser Gender Pay Gap berücksichtigt nicht die Gründe des Unterschieds. Darauf aber kommt es an.Beispiel: Wenn ich das Gehalt eines Chefarztes mit dem Gehalt einer ungelernten Pflegehelferin vergleiche ist, diese rein von der Geld-Zahl her auch benachteiligt.

    Der Gender Pay Gap ist ideologisch toll verwendbar, aber real ein rein statistischer Wert ohne Aussage.

     

    - SZ, 9.11. 2010:"Von wegen benachteiligt.

    Kein Grund mehr zu jammern? Eine neue Studie belegt, dass Frauen gar nicht so viel weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen wie bisher gedacht....Das (Statistische Bundes-)Amt hatte in den vergangenen Jahren konstant einen Lohnabstand von 23 Prozent ermittelt, vor zwei Wochen veröffentlichte es jedoch bereinigte, niedrigere Zahlen....Demnach lag der Unterschied bei acht Prozent, das IW (Institut der Deutschen Wirtschaft) kommt nun auf 13 Prozent. Bei den neuen Berechnungen war erstmals auf strukturelle Faktoren geachtet worden. IW-Mitarbeiterin Christina Anger sagte, entscheidend sei, dass man wirklich nur Frauen und Männer mit ähnlicher Erwerbsbiografie vergleiche, also mit der gleichen Ausbildung, Arbeitserfahrung, Position im Unternehmen und so weiter. Wenn man das tue, sei der Unterschied gar nicht so groß wie immer gedacht. "Man muss einfach aufpassen, dass man da nicht Äpfel mit Birnen vergleicht", sagte sie." Soweit die SZ.

     

    Anscheinend verwechseln viele Äpfel mit Birnen, nehmen, was grad in den Kram passt. Ideologie statt ordentlicher Recherche und Vergleiche.

    Ich erlaube mir anzumerken, dass damit erst ein Teil der Wahrheit erfasst ist, der Unterschied real noch kleiner.

     

    @Urgestein: Sie schreiben: "Fast 9% oder gut 40% des gesamten Lohnunterschiedes zwischen Frauen und Männern lassen sich also nicht anders erklären als damit, dass Männer - neben allen strukturellen Ungleichheiten, die ihnen in die Hände spielen - ganz selbstverständlich bevorteilt werden, nur weil sie Männer sind. Das ist das Ergebnis des statistischen Bundesamtes."

     

    Naja, Urgestein, wenn Sie hier schon so auftrumpfen, dann informieren Sie sich aber bitte schon gscheit, gelle.

  • U
    Urgestein

    Halten wir doch mal eben fest: Vor nicht mal einem Jahr hat das statistische Bundesamt die Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums basierend auf den Daten der Verdiensterhebungsstudie von 2006, der bisher grössten und umfassendsten Datenerhebung zu diesem Thema veröffentlicht.

     

    Fazit dieser Studie: Frauen erhalten im Schnitt 23% weniger Lohn als Männer.

     

    Diese Lücke lässt sich nur zum Teil erklären.

     

    - Männer kriegen die besser dotierten Jobs - trotz gleicher oder gar höherer Qualifikation werden Frauen umso öfter abgelehnt, je weiter es "nach oben" geht. 5,4% des Einkommensunterschiedes lassen sich so erklären.

     

    - Schon bei der Ausbildung haben Männer die Nase vorn. Die lukrativen Berufssparten sind von Männern dominiert und männlicher Nachwuchs wird bevorzugt. Das schlägt zusammen mit weiteren 5% zu Buche.

     

    - Und selbst wenn aus der "ganz grossen Karriere für Ihn" nichts werden sollte, Männer werden zudem auch im sog. Niedriglohnsektor bevorzugt. Frauen erhalten die Jobs, für die sich Männer nicht mehr interessieren. Das trägt mit weiteren 2,2% zum Gesamtunterschied bei.

     

    - Auch die Familienplanung läuft beim Mann eher nebenher und hat wenig bis keinen Einfluss auf die berufliche Laufbahn. Im Gegensatz zu den Frauen. Nicht nur Freistellungszeiten, allein die potentielle Möglichkeit hierzu drückt bereits den Lohn. Typische Einstellungsfragen, wie "Leben sie allein und wenn ja seit wann?" oder "Möchten Sie mal Kinder?" wird sich kaum ein Mann anhören müssen. Macht weitere 1,6%.

     

    Aber selbst wenn man Frauen und Männer in gleicher beruflicher Position, mit gleicher Qualifikation und Berufserfahrung, gleichen Aufgaben und gleicher Verantwortung miteinander vergleicht, so verdienen Frauen im Schnitt fast 9% weniger als Männer.

     

    Fast 9% oder gut 40% des gesamten Lohnunterschiedes zwischen Frauen und Männern lassen sich also nicht anders erklären als damit, dass Männer - neben allen strukturellen Ungleichheiten, die ihnen in die Hände spielen - ganz selbstverständlich bevorteilt werden, nur weil sie Männer sind. Das ist das Ergebnis des statistischen Bundesamtes.

     

    Die Software Logib D betreibt da lediglich Schönfärberei, indem sie die "erklärbaren" Anteile der "ganz normalen" Frauendiskriminierung aufbläst und überbewertet, um die übrigen 9% zu überdecken und zu kaschieren. Dass sich nun bei einzelnen Firmen, der sog. "bereinigte Wert" ins Gegenteil verkehrt, zeigt nur wie hemmungslos und offen manipulativ die Jungs vorgehen, wenn es darum geht ihre Pfründe zu wahren.

  • M
    Mäxchen

    'Geschlechtsneutrale' aktuelle Stellenausschreibung einer Behörde des Bundes: "Wir sind bestrebt, den Frauenanteil zu erhöhen und daher besonders an Bewerbungen von Frauen interessiert." Soll Mäxchen sich da bewerben oder kann er es sich gleich sparen, da Mäxchen männlich ist? Was sagt die Gleichstellungsbeauftragte Frau Oestreich dazu?

  • SB
    Siegfried Bosch

    Warum wird in diesem Artikel eigentlich, obwohl zu Anfangs ein Unternehmen vorgestellt wurde, welches offenbar Männer benachteiligt, wieder so getan, als wären Männe nicht benachteiligt (sogar der Chef des Unternehmens darf hier unhinterfragt sein Statement ablassen: "Bei uns war es schon immer so: Wer sich hervortut, wird gefördert, egal ob Mann oder Frau." Wie zynisch angesichts der Real existierenden Benachteiligung von Männern)? Wieso wird die Lohnlücke bei Teilzeitbeschäftigten vergessen (Frauen bekommen 22% mehr!)?

  • C
    Comment

    Einen herzlichen Dank, Frau Oestreich, für den zu erwartenden Reflex!

     

    Naheliegend, nach den politischen Vorgaben zum Unbundling diverser Unternehmungen und Schaffung von Regulierungsbehörden, jetzt das gendergerechte Rebundling einzuführen und umzusetzen.

     

    Das könnte dann in etwa so aussehen:

    Ein Versicherungskonzern wird dahingehend reguliert die abhängig Beschäftigten eines Bordells in den Konzern aufzunehmen - gleiches Entgelt, für alle Geschlechter - ein Atomstrom-Gigant wird verpflichtet sich eine Floristikkette einzuverleiben – gleiches Entgelt, für… - oder aber wir kürzen das Prozedere ab, errichten mitten auf dem Rhein einen, wieauchimmer gendergerecht genannten Schutzwall und nennen uns DDR. ;-)

  • M
    mann

    Wenn (gewisse) Frauen meinen, sie müssten GenderStudies studieren und nicht eines der MINT-Fächer, brauchen sie sich auch nicht zu wundern, wenn es dafür wenig Geld gibt.

  • N
    Normalo

    Das Programm Logib D scheint zunächst einmal genau das zu tun, was die quotenbefürwortenden AltfeministInnen immer fordern: Es schaut objektiv darauf, was männliche und weibliche Arbeitnehmer verdienen. Dabei filtert es Einsatz- und qualifikationsbedingte Faktoren aus, die das Bild verzerren könnten. Und das Ergebnis: Die immer wieder beklagte Lohndiskriminierung findet nicht oder nur in wesentlich geringerem Maße statt, als das bislang immer behauptet wurde ("23% weniger Lohn für gleiche Arbeit"). Frauen werden also eigentlich nach ziemlich identischen Maßstäben entlohnt wie Männer. Ein Grund zum Freuen, möchte man meinen.

     

    Aber nein. Wenn es nicht die Belohnung objektiv (ver)gleich(bar)er Tätigkeit ist, dann müssen die Unterschiede zwischen "typisch" weiblichen und männlichen Tätigkeiten herhalten. Dass das Programm die nicht anprangert, ist natürlich ganz schrecklich und kann nur darauf zurückzuführen sein, dass es selbst an so etwas wie "Macho-Genen" krankt. Denn weniger feststellbare Diskriminierung von Frauen gehört einfach zu den Ergebnissen, die nicht sein können, weil sie nicht sein dürfen. Das zeigt auch die fehlgeleitete Gegenargumentation, die wohl darauf abzielen will, dass man angeblich die Frauen über ihre eigene Rollenkonformität diskriminiert:

     

    Wenn eine Jobbeschreibung sich nach althergebrachten Rollenverständnis hauptsächlich an Frauen richtet und (deshalb??) die Tätigkeit weniger hoch entlohnt wird, dann ist das nicht Diskriminierung von Frauen sondern ein Probleme zu großer Nachfragemacht. Die ist entweder damit zu erklären, dass die geeigneten Kandidatinnen sich zu bescheiden geben, oder dass ihre schiere Anzahl die Preise drückt. Ein Arbeitgeber zahlt auch einem Mann nicht mehr, als er unbedingt muss, um diesen Mann für den Job zu begeistern. Nur scheinen Männer bei der Wahl ihres Jobs einfach mehr darauf zu achten, dass sie da auch gefragt sind. Aber auch das ist keine Diskriminierung sondern einfach Vernunft.

     

    Völlig blödsinnig wird die Kritik an dem Programm, wenn man man weiter denkt und schaut, zu welchen Ergebnissen es nach dem Willen der Skeptiker eigentlich kommen MÜSSTE: Da müsste sich das im Bericht beispielhaft vorgestellte Technikunternehmen eigentlich den Vorwurf anhören, dass es allein durch die techniklastige Qualifikationsstruktur seiner Belegschaft bereits Frauen diskriminiere. Theoretisch wäre ein solches Unternehmen nach dieser Lesart verpflichtet, für jede Ingenieurstelle in der Entwicklung oder Produktion z. B. ein gleich bezahltes doppel-X-affines Pöstchen in der Verwaltung oder im Marketing zu schaffen, um gleiche Aufstiegschancen zu garantieren. Das ist Gender-Mainstreaming nach dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip ("Ich mach mir die Welt..."), sonst nichts.

  • N
    NormalBürger

    Na sowas, jahrelang wird mantraartig immer wieder und wieder von der doch so armen diskriminierten Frau schwadroniert. Und nun passiert genau das was der denkende Mensch immer schon wusste und gegen diese Windmühlen anlief: Es gibt keine Diskriminierung ! Das ist jetzt aber wieder nicht Recht, weil Frau es ja FÜHLT, dass sie diskriminiert wird. Dann hat das auch so zu sein, basta.

    Was wurde nicht alles ins Leben gerufen, von der Lila Tasche bis hin zum EqualPayDay. Die Medien voll mit diesem Irrglauben. Tja, ist wohl so wie die Kritiker immer wieder gesagt haben und sich den Mund fusselig geredet haben: Frauen arbeiten mehr Teilzeit, deswegen die größte Differenz(u.a). Aber das kriegen wir ja bestimmt auch hin, Frauenquote lässt grüssen.

  • CP
    Com puter

    Firmen müssten ihre Lohndezile in den Ausschreibungen veröffentlichen. Dann wären auch diese Kugelschreiber-Zusammenschraub oder Geld-Wäsche-Dienstleister oder andere Abzocker weg vom Fenster.

    Die Krankenkassen, Rentenversicherungen und Arbeitsämter wissen haargenau wer wieviel verdient weil sie 1.9%, 19% und 15% pro Kopf bekommen.

    Wenn ich Minister wäre, würde ich diese Zahlen holen und outen.

     

    Und die Linke hätte schon längst die Lohn-Vergleiche etablieren können um von Bewerbungen bei Niedrigst-Bezahlern abzuschrecken. Davon erholen sich Firmen auch Jahre später in der Gemeinde nicht mehr !

    Aber die Linke lehnt Computer leider anscheinend ab.

    Man muss nicht wirklich immer Gesetze die Leuten wie Westerwelle, Schröder, Obama und Boston Legal finanzieren, regeln. Outing der Niedrig-Zahler würde den Markt etablieren. Bessere Regeln etablieren sich dann mit genug Willen durch pure Internet-Basierte Basis-Aktionen.

     

    Es hindert beispielsweise niemand, einen (dann vielleicht "gerichtsfesten") Mindestlohn für seine Mitarbeiter zu veröffentlichen. Die Konkurrenten müssen dann diesen Lohn akzeptieren oder als Sklavenfirma gelten wo man Monatelang auf den Lohn warten muss.

    Als Privatperson wird man abgemahnt. Als Partei oder Gewerkschaft hat man es nicht nötig oder muss wohl zillionen für solche triviale Freizeit-Software bezahlen. Sonst gäbe es das längst.

  • A
    Ahnungslos

    "wundersame Ergebnisse und ist deshalb umstritten"

     

    Wundersame Ergebnisse scheinen gerade die Ergebnisse zu sein, die gewissen Akteuren aus ideologischen Gründen einfach nicht in den Kram passen.

    Die größte Gefahr realistischer Verfahren jenseits des Unfugs, mit dem Lobbygruppen hausieren gehen besteht doch darin, dass dem Wahlvolk klar wird, wie unnötig Geld und Zeit für unproduktive Bürokratie und Pseudobeschäftigung verschwendet wird.

     

    Da soll dann ein Entgeltbericht bei einer Antidiskrimierungsstelle vorgelegt werden. So einen Unsinn in Zeiten von Leiharbeit und mangelndem Mindestlohn. Und findet man keine Diskriminierung, muss ganz sicher eine indirekte Diskriminierung stattfinden. Geht das auch nicht, muss man mal "qualitativ" werden, wie immer, wenn man keine passenden Zahlen mehr finden und sich ordentlich was ausdenken möchte. Es darf schließlich nicht sein, was nicht sein darf!

    Es ist sehr aufschlussreich, wenn man sich mit den Geisteshaltungen und Menschenbildern beschäftigt, die hier durchschimmern.

  • F
    franziska.qu

    Alle Jahre wieder Märchenstunde: "Und während im deutschen Durchschnitt Frauen 23 Prozent weniger verdienen als Männer...". Wiedereinmal disqualifiziert ein einziger Satz einen Artikel der taz und die Autorin. Die Zahl von 23 % stimmt nicht und wurde mittlerweile (vor 2! Jahren)sogar vom Statistischen Bundesamt offiziell korrigiert.

    Dazu erlaube ich mir, zu zitieren:

    -Renate Schmidt, Ex-Familienministerin, 2003: „Frauen verdienen ja nicht weniger: bei gleicher Tätigkeit, gleicher Qualifikation und gleicher Berufserfahrung wird es sehr schwer nachzuweisen sein, dass es tatsächlich in nennenswertem Umfang (von Einzelfällen abgesehen) eine ungleiche Bezahlung gibt."

     

    -Gender-Daten-Report des BMFSFJ, 2005: "So liegt der Bruttojahresverdienst von Frauen, die weniger als 18 Stunden pro Woche arbeiten, 2002 bei 122 Prozent des Verdienstes von Männern in dieser Beschäftigungsform."

     

    -Das Statistische Bundesamt, 2006: "Aus dem geschlechterspezifischen Verdienstabstand kann nicht geschlossen werden, dass Frauen im gleichen Unternehmen für die gleiche Tätigkeit anders bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen."

     

    -EU-Kommissar Spidla, 2007: "Bei Lohngefälle geht es jedoch nicht um unterschiedliche Bezahlung für gleiche Arbeit", erläuterte der EU-Kommissar. Ein wichtiger Grund für das große Lohngefälle in Deutschland sei vielmehr, dass viele Frauen Teilzeit arbeiteten.

     

    -"Das BMFSFJ, 2008: "Die ... Aussage von Frau Ministerin von der Leyen, dass "Frauen noch immer nur 77 % des männlichen Einkommens verdienen, wohlbemerkt für gleiche Arbeit" ist daher in dieser Form nicht richtig und missverständlich, auch wenn sie sich in den Medien oft so oder ähnlich findet. Wir haben die Rede daher aus dem Netz genommen und danken Ihnen für diesen Hinweis."

     

    Ideologie, taz, sollte nicht Seriösität verdrängen.

  • F
    Frauenversteher

    Ich finde den Ansatz absolut richtig, die Lohn- und Gehaltslücken zwischen Mann und Frau mit einem solchen System zu durchleuchten. Auch wenn es den Frauenbewegten offensichtlich nicht passt, dass dann die generalisierte Lücke von 23% auf null schrumpft.

    Man muß halt die Gründe einer vermeintlichen Lohnlücke hinterfragen

     

    Keine Frauen in technischen Führungspositionen? Finde ich erstens nicht schlimm für die Frauen, zweitens ist das doch logisch, wenn kaum Frauen ein technisches Studium bestreiten, wofür sie ja dann auch ihre Gründe haben.

     

    Doppelbelastung: Schon mal an die Belastung von Vätern gedacht, die ihre Familienrolle ernst nehmen und abends nach 8-10h Büro oder sonstwas sich um ihre Kinder/Familie kümmern und am Wochenende sowieso?

  • B
    Beelzebub

    5000 EURO ZU GEWINNEN!

     

    Den (gefühlt) 5.356ste Meckerartikel über die ach so lohndiskriminierten FrauInnen nehme ich als Gelegenheit, mal wieder jene Wette anzubieten, die ich in schon seit so langer Zeit so vielen Diskussionsforen anbiete und vor der bislang noch jede/r aus der GutmenschInnenfraktion gekniffen hat:

     

     

    Also ihr GutmenschInnen, die ihr so lange schon das Land mit den asbachuralten Nöl- und Jammergesängen der angeblich lohndiskriminierten Frauen anödet, wollt ihr 5000 Euro gewinnen?

     

    Diese Summe bin ich nämlich bereit zu wetten, dass es keinem von Euch gelingen wird, in ganz Deutschland auch nur eine einzige Frau namentlich zu nennen, die nachweislich wegen ihrer Geschlechtszugehörigkeit, also

     

     

    - im selben Betrieb arbeitend

     

    - mit gleichem Arbeitnehmerstatus*

     

    - bei gleicher Qualifikation

     

    - gleicher Berufserfahrung

     

    - gleich langer aktiver Betriebszugehörigkeit

     

    - gleichem Lebensalter

     

    - für die gleiche Tätigkeit

     

    - bei gleicher Verantwortung

     

    - gleichem Arbeitserfolg**

     

    - gleicher Länge und Verteilung der Arbeitszeit

     

    - gleichem Urlaubsanspruch

     

    - gleichem Familienstand

     

    - gleicher Unterhaltsbelastung

     

    - gleichem Gesundheitszustand***

     

    - gleicher Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsort

     

    - gleicher Steuerklasse

     

     

    auch nur einen Euro weniger Bruttogehalt bekommt, als ein Mann.

     

     

    Wer die Wette annehmen will, schicke mir eine mail: achilles.pelide@web.de.

     

    *****************************************************

     

     

    * also nicht eine Leiharbeitskraft, eine befristet Beschäftigte oder freie Mitarbeiterin mit einem unbefristet fest angestelltem Arbeitnehmer vergleichen

     

    ** soweit die Bezahlung erfolgsabhängig ist

     

    *** es ist keine Diskriminierung sondern legitim, einem Schwerbehinderten, der höhere Kosten hat, mehr zu zahlen, als einem Gesunden