Löw überrascht vor Schweiz-Test: "Huuuth" zurück

Mit drei Keepern und einem neuen alten Innenverteidiger will der Bundestrainer am Mittwoch gegen die Schweiz antreten.

Wieder dabei: Robert Huth. Bild: dpa

BERLIN dpa Fan-Liebling "Huuuuth" ist plötzlich wieder ein heißer Kandidat für die Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer. Bundestrainer Joachim Löw hat den Wahl-Engländer Robert Huth nach 20monatiger Pause in die deutsche Nationalmannschaft zurückgeholt. Der 23 Jahre alte Abwehrspieler vom FC Middlesbrough gehört zum 21- köpfigen Kader für das Test-Länderspiel am Mittwoch gegen den EM-Gastgeber Schweiz (20.45 Uhr/ZDF).

"Wir wollen im letzten Spiel vor der Nominierung unseres EM-Kaders am 16. Mai nochmals den ein oder anderen Spieler bei uns sehen", sagte der Bundestrainer am Gründonnerstag. "Robert hat zuletzt fast alle Spiele in der Premier League wieder bestritten und dabei durch seine gewohnt starke defensive Leistung überzeugt." Löw hatte Huth in den vergangenen Wochen unter intensive Beobachtung gestellt.

Sein letztes von bisher 17 Länderspielen hatte Huth noch unter Bundestrainer Jürgen Klinsmann bei der WM-Endrunde 2006 gegen Ecuador (3:0) bestritten. Danach war der ehemalige Berliner auch aufgrund von vielen Verletzungen außer Tritt gekommen und spielte im DFB-Team keine Rolle mehr. "Er hat mir am Telefon bestätigt, dass er keinerlei gesundheitlichen Probleme mehr hat", berichtete Löw.

Der Bundestrainer reagiert mit der Rückholaktion von Huth, der vor allem beim Confederations Cup 2005 in allen Stadien mit dem markanten Ruf "Huuuuth" gefeiert worden war, auch auf die angespannte personelle Lage in der zentralen Abwehr. Um die rechtzeitige Genesung der verletzten Stammkraft Christoph Metzelder bis zum Turnierstart der deutschen Elf am 8. Juni gegen Polen gibt es noch Ungewissheit.

Wenn der Bundestrainer am Ostersonntag in Basel sein Personal versammelt, gehören in Jens Lehmann, Timo Hildebrand und Robert Enke ungewöhnlicherweise gleich drei Torhüter zum Aufgebot. "Jetzt haben wir nochmals die Möglichkeit, uns mit allen drei Torhütern intensiv auseinanderzusetzen und mit ihnen in Ruhe die aktuelle Situation kurz vor der EM zu erörtern", sagte Löw. Die in Wien noch verletzten Arne Friedrich, Clemens Fritz und Marcell Jansen sind in Basel wieder dabei. Auch Stürmer Stefan Kießling kehrt zurück. Und nach seinem Länderspiel-Debüt in Wien erhält Heiko Westermann gegen die Schweiz eine zweite Chance.

Nicht berücksichtigt wurden dagegen Gonzalo Castro, Manuel Friedrich, Roberto Hilbert und Jermaine Jones, die beim jüngsten 3:0 in Österreich noch im Kader gestanden hatten. "Das ist mit Sicherheit kein hundertprozentiger Hinweis auf unseren EM-Kader. Nach dem Schweiz-Spiel wird es für den Trainerstab nochmals eine ausführliche Standort-Bestimmung geben", erläuterte Löw seine Auswahl für Basel. Der Leverkusener Castro soll in der "U 21" zum Einsatz kommen, bei anderen wisse man, was sie können, meinte der Bundestrainer.

Die klaren Zeichen aber sind nicht zu verkennen: Die Zeit der nachdrängenden jungen Torhüter wie René Adler dürfte erst nach der EM kommen. Und in der Innenverteidigung sowie im Angriff, wofür in der Schweiz Kießling statt Oliver Neuville dabei ist, sucht der Bundestrainer noch nach EM-Alternativen. "Stefan hat in diesem Jahr in der Bundesliga und im UEFA-Pokal seine Qualitäten unter Beweis gestellt", betonte Löw.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.