: Lob für Brasiliens Aids-Politik
PORTO ALEGRE epd ■ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Brasiliens Aids-Politik als vorbildlich für alle Entwicklungsländer bezeichnet. WHO-Generaldirektor Jong-Wook Lee sagte am Sonntag in Brasília, die Regierung leiste im Kampf gegen das HI-Virus hervorragende Arbeit. In dem südamerikanischen Land erhalten 140.000 Aids-Patienten kostenlos antiretrovirale Medikamente, die die Leiden mindern und das Leben verlängern. Nach einem Plan der WHO sollen bis 2005 mindestens drei Millionen HIV-Infizierte in Entwicklungsländern solche Medikamente erhalten, zehnmal so viele wie heute. Der brasilianische Gesundheitsminister Humberto Costa forderte den Schweizer Pharmakonzern Roche auf, den Preis für das Medikament Nelfinavir spürbar zu senken. Sonst werde Brasilien den Patentschutz brechen, wie es das Regelwerk der Welthandelsorganisation bei einem gesundheitlichen Notstand erlaubt. Seit 1997 erhalten Infizierte in Brasilien den Medikamentenmix. Die Zahl der Aids-Toten ging seither um die Hälfte zurück.