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Archiv-Artikel

Literaturfluchten

Daniel Stender erzählt in seinem Artikel „Warten mit Ulysses“ (10. 3.) von seinem Aufenthalt in Bolivien. Ganz unten im Rucksack: „Ulysses“ von James Joyce. Für seinen nächsten Auslandsaufenthalt – in Grönland – will er Proust einpacken. Damit hat er vielen Reisenden etwas voraus: schon im Vorfeld die passende Reiselektüre gefunden zu haben. Wichtiges Kriterium für Literatur unterwegs: ein konterkarierendes Moment für gelungene Realitätsfluchten. Tunlichst vermeiden sollte man vorhersehbare Literatur auf Pauschalreisen oder allzu folkloristische Literatur aus dem Reiseland. Besser: intellektuelle Kost für leichte Strandtage, englisch-kühle Damenliteratur à la Jane Austen für verschwitzte Asienreisen oder düstere amerikanische Kriminalromane für heitere Wandertage.