■ Linsen Soufflé: Das Unterhemd kommt zurück
Seine Angetraute Demi Moore sorgte in den letzten Jahren für mehr Skandälchen als er. Keine Frage, olle Bruce Willis war dabei, in der Versenkung zu verschwinden. Abgesehen von seinem deftigen Kurzauftritt in „Pulp Fiction“ schien es für den Ruppigen keine Angebote mehr zu geben. Den großen Liebhaber wie in „Color of Night“ kriegt er nie und nimmer hin, und Monologe kann er auch nicht sprechen. Also, Klappe zu, Willis tot? Nein! Denn schließlich gibt es da ja noch Detective John McClane, die einzige Rolle (okay, abgesehen von der in „Blind Date“) in der Willis wirklich sehenswert war. Damit hier keine Mißverständnisse auftauchen: Ich spreche natürlich vom ersten Teil von „Stirb langsam“ (1988), der zweite war schon wieder so fad wie ein Tequila ohne Salz und Limone.
Bei der neuen Zerstörungsorgie mit dem schwachsinnigen deutschen Titel „Stirb langsam – jetzt erst recht“ (Start: 22.6.) gingen sie deshalb auf Nummer Sicher: John McTiernan wurde wieder als Regisseur verpflichtet, und als Bösewicht (wir erinnern uns an den herrlich unterkühlten Alan Rickman) kommt diesmal Jeremy Irons zum Einsatz. War es im ersten Teil ein Wolkenkratzer, der zu Bruch ging, im Sequel ein ganzer Flughafen, so wird diesmal halb New York City weggesprengt, bevor Bruce Willis' Unterhemd wieder richtig verdreckt ist. Sieht also alles nach einem furiosen Action-Thriller aus, McTiernan könnte es noch einmal schaffen, neue Maßstäbe im Genre zu setzen. Und Bruce Willis, der nach einer neuen Umfrage des US-Fachblatts Hollywood Reporter nicht mehr unter den zehn zugkräftigsten Stars zu finden ist, könnte ein Comeback gelingen. Einer der schon jetzt auf ihn setzt ist Luc Besson. In seinem neuen Projekt, dem Science-fiction-Film „The Fifth Element“, wird Willis die Hauptrolle übernehmen. Karl Wegmann
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen