Leverkusen gegen HSV: Wie immer nicht ganz obenauf
Bayer Leverkusen lässt wieder einmal eine Gelegenheit aus, sich als Meisterschaftskandidat zu empfehlen. Der Hamburger SV hat nun den Platz an der Tabellenspitze erklommen.
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DÜSSELDORF taz Es ist ein munteres Treiben dort oben an der Tabellenspitze, bis auf Bayern München durften sie alle schon sie sich alle schon sonnen auf Platz 1: Leverkusen, Hertha BSC, Hoffenheim und nach dem 1:2-Sieg bei Bayer Leverkusen ist der Hamburger SV an der Reihe. Und Bayer mag einfach nicht so richtig ankommen in seinem Exil in Düsseldorf.
Im Gegensatz zum dramatischen Sieg von Hoffenheim hatte Bayer sich diesmal für einen abwartenden Beginn entschieden. Zunächst passierte kaum etwas, dann leitete Hamburgs Paulo Guerrero die erste richtig gefährliche Torszene der Partie einleitete. Der Peruaner setzte sich rechts außen gegen den ungeschickten Henrique durch, legte zurück auf Marcell Jansen, der sich den Ball auf den schwächeren rechten Fuß hinüber schob und aus 15 Metern einfach flach ins Tor schoss. Nach 18 Minuten lagen die Leverkusener zurück, der zuletzt nicht immer überzeugende Torhüter René Adler war chancenlos.
Und die Düsseldorfer Arena war wieder einmal fest in der Hand der Gäste Fans. "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey", sangen die Hamburger und das Leverkusener Ensemble, das am vorigen Spieltag eine fantastische Darbietung bei der TSG Hoffenheim aufgeführt hatte, fand lange kein Mittel gegen die robusten Gäste. Besonders Alex Silva im defensiven Mittelfeld gewann immer wieder wichtige Zweikämpfe.
Ziemlich überraschend kam daher das Ausgleichstor dur Patrick Helmes in der 28. Minute. Manuel Friedrich eroberte einen Ball auf der rechten Seite, und spielte den Ball in den Strafraum zu seinem eigentlich gut gedeckten Sturmkollegen. Es war eines dieser typischen Helmes-Tore: ein Kontakt und versenkt. Dieser Treffer drehte die Verhältnisse. Plötzlich wirkten die Hamburger nicht mehr so souverän, und die Leverkusener Kombinationsmaschine setzte sich für einige Minuten in Gang.
Vidal vergab zwei große Möglichkeiten (32., 36.), doch der Zauber war schnell vorbei. Insgesamt war es eine erste Halbzeit auf mäßigem Niveau, und nicht das Feuerwerk, das die Optimisten sich von diesem Spitzenspiel versprochen hatten. Ärgerlich für den HSV war, dass kurz vor der Pause Michael Gravgaard mit schmerzhaften Handverletzung ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Colin Benjamin.
Die zweite Hälfte begann ähnlich unspektakulär wie die erste, Leverkusen ließ den Ball zirkulieren, doch sie fanden kaum Lücken in der Hamburger Defensive. Zunächst sorgten nur Standards für Gefahr, Helmes verfehlte das Tor mit einem Freistoß nur knapp (60.) und der wieder einmal brillante Renato Augusto zwang Frank Rost zu einer Faustabwehr (65.). Völlig überraschend fiel dann die Hamburger Führung. Erneut war es Jansen, der eine Kopfballverlängerung Guerreros im Tor versenkte (66.). Leverkusen versuchte nun alles, griff wütend an, doch die Hamburger Defensive hielt, obwohl in der 86. Minute noch Jerome Boateng mit einer gelb-roten Karte in die Kabine geschickt wurde
Der HSV stand zuletzt am achten Spieltag an der Tabellenspitze, und bis auf die ebenso überraschende wie unnötige Niederlage beim Karlsruher SC haben die Hamburger alle Spiele nach der Winterpause gewonnen - eine beeindruckende Bilanz. Und Bayer Leverkusen hat es mal wieder geschafft, eine Großchance ungenutzt zu lassen.
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