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Letzter Versuch

■ Statt-Partei will Spaltung verhindern

Wiederbelebungsversuch im Bundesverband der Statt-Partei. Auf einem gemeinsamen Parteitag Ende August in Thüringen wollen die beiden zerstrittenen Lager der Wählervereinigung ihren Konflikt beilegen. Die rivalisierenden Bundesvorsitzenden, Mike Bashford aus Hamburg und der Düsseldorfer Harald Kaiser, wollen zuvor gemeinsam ihre Ämter niederlegen.

In einem offenen Brief an die Mitglieder der Statt-Partei versichern die beiden Vorsitzenden, daß sie nach monatelangen mehr oder weniger unappetitlichen Querelen nunmehr dazu übergehen wollen, die „anstehenden Problemfelder demokratisch, satzungskonform und im Einklang mit den Grundsätzen, Werten und Idealen von Statt Partei“ zu regeln. So soll den jeweiligen Landesverbänden die innerparteilich umstrittene Beteiligung an den Bundestagswahlen freigestellt werden.

Bashford, ein Intimus des Parteigründers Markus Wegner, erklärte gestern, daß er bei der Bundesversammlung nicht wieder für den Vorsitz kandidieren werde. Kaiser habe ihm dagegen signalisiert, daß er sich erneut zur Wahl stellen werde.

Ein Grund dafür, daß Markus Wegner dem frischen Statt-Eierkuchen noch nicht so recht traut. Er hege immer noch Befürchtungen, erklärte der Statt-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft, daß die Statt Partei „in ein Fahrwasser geraten kann, das wir seinerzeit nicht angestrebt haben“. „Mit einem neuen Bundesvorsitzenden Harald Kaiser“, so Wegner weiter, „hätte ich meine Schwierigkeiten.“

Der Hamburger Landesvorstand der Wählervereinigung, der seinen Mitgliedern zuletzt eine Trennung vom Bundesverband empfohlen hatte, wollte gestern abend über die Einigungsvorschläge der beiden Bundesvorsitzenden debattieren.

uex/dpa

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