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Letzte PMS-KolumneAbschied mit Pommes und PMS

Mit einem letzten Text verabschiedet sich unsere Kolumnistin – und freut sich darüber, anderen in ihrem Leiden an PMS geholfen zu haben.

Die letzten zwei Tage im Bett verbracht Foto: imago

S o. Jetzt ist Schluss. Leider, leider nicht mit PMS. Aber mit dieser Kolumne.

Wie passend ist es bitte, dass ich gerade PMS habe? Das gefällt mir. Natürlich nicht das PMS, aber diese Gleichzeitigkeit. In einem anderen Kontext fände ich das romantisch. Mein Bauch zwickt. Wer ist schuld? Das Hubba-bubba? Der Kaffee? Das Nutella-Eis (lecker!!) oder der Abbau meiner Gebärmutterschleimhaut? Vermutlich Letzteres, Zeit für eine Wärmflasche.

Die letzten zwei Tage verbrachte ich im Bett. Einen davon sogar mit geschlossenen Vorhängen und Kopfhörern. Alleine war ich aber nicht, denn Selbstmitleid, Wut, Nutella-Eis, Pommes und Tränen leisteten mir Gesellschaft. Dafür, dass ich so viel geweint habe in den letzten beiden Tagen, sehe ich heute recht frisch aus. Vielleicht sind Tränen meine Skin-Care? Das wäre ja mal richtig günstig. Mehr Geld für Pommes und Nutella-Eis.

Zurück zum Thema. Als ich mich bei der taz für eine PMS-Kolumne beworben hatte, dachte ich zunächst, sie erschiene einmal monatlich. Als ich dann hörte, dass sie doppelt so oft, nämlich im Zwei-Wochen-Rhythmus erscheinen würde, erschrak ich ordentlich: „Oh weh, das ist ’ne ganz schöne Herausforderung, alle zwei Wochen über etwas zu schreiben, das alle vier Wochen stattfindet.“

Eine Herausforderung, der ich mich gerne gestellt und mich über jedes einzelne wertschätzende Wort zu dieser Kolumne gefreut habe. Besonders gefreut habe ich mich, wenn mir jemand gestand, während PM(D)S an den gleichen Gefühlen zu leiden und sich in meiner Kolumne wiederzufinden.

Anderen Menschen helfen

Viele der mit PM(D)S einhergehenden Gefühle sind ja solche, derer man sich schämt. Weshalb es Lesende als entlastend empfanden, von genau diesen peinlichen, schambehafteten und am liebsten niemals jemandem offengelegten Gefühlen zu lesen.

Zu lesen, dass es anderen auch so geht, körperliche Symptome endlich zuordnen und mit einem Namen versehen zu können, das entlastete nicht nur Lesende, sondern auch mich.

Zum Beispiel die Palpitationen, die machen mir jetzt keine Angst mehr. Ich weiß ja nun, warum mein Herz prämenstruell so nervt und wann es wieder aufhört damit. Oder die prämenstruelle Magnifikation, vor dieser Kolumne hatte ich ja keine Ahnung! Kurzum, am glücklichsten machte es mich zu hören, dass meine Kolumne anderen Menschen helfen konnte.

Das kann sie ja weiterhin. Das taz-Archiv ist für alle zugänglich! Und wer weiß, vielleicht hören wir in fünf bis zehn Jahren wieder voneinander, wenn die Wechseljahre losgehen? Halt! Noch eine Sache! Wusstet ihr, dass ADHS und PM(D)S häufig miteinander einhergehen? Dass viele Menschen mit ADHS auch an PM(D)S leiden? Ich wusste das bis vor ein paar Monaten nicht.

Ebenso wenig wusste ich bis vor ein paar Monaten, selbst ADHS zu haben. Kurz vor meinem 40. Geburtstag kam die Diagnose! Darüber schreibe ich ab 1. September auf Patreon die monatliche Kolumne „Bevor ich’s vergesse“.

Also, wenn ihr Lust habt, guckt da mal rein, ansonsten wird auch in der taz sicher immer mal wieder ein Text von mir zu finden sein. Oder eben bis zu den Wechseljahren!

Ich danke euch fürs Lesen, Lieb-Kommentieren und Mitleiden und wünsche euch und mir, also uns: mehr Forschung zu PM(D)S und stets Pommes-Gewürzsalz im Haus!

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Sarah Lorenz
Sarah Lorenz wurde 1984 in Eckernförde geboren, lebt und schreibt auf St.Pauli. Seit 2023 Kolumne PMS-Ultras in der taz. Im Internet bringt sie unter dem Pseudonym Buchi Schnubbel allabendlich eine Kleinstadt an Menschen zu Bett.
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