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Letzte Mahnung an: SalamanderBrauchen wir Salamander-Schuhe?

Salamander weiß von nichts. Anfragen verweist der Konzern gleich an den Historiker Hanspeter Sturm, der die Salamander-Geschichte unter dem schönen Titel „Sie hatten schützende Hände“ veröffentlicht hat. Hierin schildert er das vorbildliche Verhalten der Konzernleitung während der NS-Zeit: „Alle vor dem Kriege bei Salamander beschäftigten Juden konnten nach dem Krieg wieder anfangen.“

Durch die „schützenden Hände“ des Generaldirektors Alex Haffner sei kein Jude umgekommen. Als Zwangsarbeiter habe der Konzern lediglich 284 französische Kriegsgefangene beschäftigt. Sonst habe es nur so genannte Vertragsarbeiter aus Frankreich und Griechenland gegeben, die wie ihre deutschen Kollegen entlohnt worden seien.

Von jenem Reparaturbetrieb, von dem Vera Friedländer in ihrem autobiografischen Bericht erzählt, weiß der Historiker nichts. „Salamander-Schuhe müssen nicht repariert werden“, lacht er. Und auch die Pressesprecherin Elvira Saverschek hat davon noch nie etwas gehört, forscht im Grundbuch nach und verkündet: Es gab nie Firmenbesitz in der Köpenicker Straße. Stimmt. Doch Berliner Adressbücher aus dem Jahr 1937 weisen die Salamander A.G. als Betreiber eines Reparaturbetriebes in der Köpenicker Straße 6a–7 nach. Und auch Vera Friedländer hat ihr Arbeitsbuch von damals aufbewahrt. Die obige Adresse ist auf dem Salamander-Stempel deutlich zu erkennen.

„Das kann sich höchstens um eine lokale Angelegenheit gehandelt haben“, sagt Historiker Sturm. Und Elvira Saverschek erklärt nach Lektüre von Vera Friedländers Bericht: „Wir werden erst mal ganz in Ruhe überprüfen, was Frau Friedländer da zusammenfabuliert hat.“ Volker Weidermann

Die Serie wird fortgesetzt

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