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Leserphantasie beflügelt

■ betr.: „Touché“, taz vom 21. 1. 97

Schon des öfteren beflügelte Tom die Phantasie der Leser – ich denke da gerade nur einmal an das Stichwort: „Aleman“/ „Alle Mann“ –, also auch die meinige.

Die Krönung wurde allerdings durch o.a. „Touché“ gesetzt. Zwei ältere Verkündigerinnen, welche die Zeitschriften „Der Turm“ mit einem niedlichen kleinen Turm auf dem Deckblatt, und „Wacht auf!“ in der Hand halten, befinden sich im „Haus zu Haus“-Predigtdienst. Vor jeder Wohnungstür werden sich Gedanken gemacht, was an der nächsten Tür zu sagen ist, schließlich will man ja nicht mit „Gott ins Haus“ fallen. Bei einer Wohngemeinschaft fällt der älteren Dame, die einen teeschlürfenden, zigarettenrauchenden Hippie mit Dreitagebart vor sich hat nur die Einleitung „Guten Morgen – Wir möchten mit Ihnen über Ihren Studienabschluß sprechen!“ ein, worauf der Wohnungsinhaber „Oh Gott...“ erwidert.

Der Witz wird jedem sofort klar: Die beiden Damen fangen nicht an, von Gott zu sprechen, sondern derjenige, der die Türe öffnet.

Für einen Zeugen Jehovas jedoch geht der Witz noch weiter. Sinn und Zweck eines jeden Ansprechens ist ein Studium der Bibel, welches wir gerne mit Menschen durchführen. So kann auch das Ansprechen des Hippies in dem Sinne des Abschlusses eines Bibelstudiums gesehen werden. Damit fällt man wirklich nicht gleich ins Haus...

Eine sehr gelungene Pointe, die hoffentlich auch so gedacht war, denn darüber kann wirklich jeder Zeuge Jehovas schmunzeln. Andreas Robel, Hamburg

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