LeserInnenbriefe:
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Machbar ist alles
betr.: „Dem Minimüll auf der Spur“, taz.nord vom 9. 9. 15
Bislang dachte ich immer, es sei nicht möglich, aus dem Meerwasser die Mikroplastikteilchen zu fischen. Worin liegt also das wirkliche Problem? Fischer könnten für das Aussetzen und Einholen der Sammler bezahlt werden, die Finanzierung läuft über den Grünen Punkt, denn diese Gesellschaft ist mal gegründet worden, um Kreislaufwirtschaft zu organisieren. Ebenso könnten die Coffee-to-go Becher einen grünen Punkt bekommen, dann wären diese auch nicht mehr Restmüll, sondern Pfandware, der gesammelt und gegen Geld eingetauscht wird. Zahnpasten mit Schlemmkreide würden dadurch auch billiger werden als die Konkurrenzprodukte mit Polyethylenkügelchen. Alles ist machbar, wenn der Wille da ist. Doch der fehlt.
ARNE MATSCHINSKY, Hamburg
Was das Gesetz zahnlos macht
betr.: „Atommüll auf Reisen“, taz.nord vom 10. 9. 15
Besonders die rechtssichere Durchsetzbarkeit war schon immer ein Problem. So war es zwar stets rechtssicher durchsetzbar, die Sicherheit der gegenwärtigen Generation und auch die zukünftiger Generationen im Interesse von Konzernen immer mehr abzubauen, aber gleichzeitig konnten Bürgerschutz und Risikominderung immer nur dann rechtssicher durchgesetzt werden, wenn durch Sonderregelungen sichergestellt war, dass dies weitgehend wirkungslos blieb. WXYZ, taz.de
Formal kein Atommüll
betr.: „Atommüll auf Reisen“, taz.nord vom 10. 9. 15
Bei den Uranerzkonzentrat-Transporten handelt es sich nicht um Atommülltransporte, wie die Überschrift „Atommüll auf Reisen“ es suggeriert. Uranerzkonzentrat ist der Rohstoff für AKW-Brennelemente, das steht am Anfang der Atomspirale in Europa. Die Transporte von Uranerzkonzentrat ermöglichen, dass AKWs überhaupt laufen können. Daher das Motto des Schienenspaziergangs am Sonntag: „Stoppt die Urantransporte bevor sie zu Atommüll werden.“ Über den Hamburger Hafen wird im Grunde genommen alles, was für den Betrieb der AKWs notwendig ist, transportiert: Uranerzkonzentrat (immer nach Narbonne Malvési), UF6 etwa für die Urananreicherungsanlage in Gronau, Uranoxid etwa für die Brennelementefabrik in Lingen, Brennelemente (oft aus Schweden). Das alles ist formal kein „Atommüll“, auch wenn man sagen könnte, dass alles, was strahlt irgendwie Müll ist, weil man das eben nicht haben will. HÖRNCHEN, taz.de
Nicht alles was strahlt ist Müll
betr.: „Atommüll auf Reisen“, taz.nord vom 10. 9. 15
Wenn „alles, was strahlt irgendwie Müll ist“, wie Hörnchen schreibt, dann muss er/sie de facto das Universum bekämpfen. Den Eindruck habe ich durchaus bei Antiatomkomikern. Die Sonne, die Erde, jede Granit-Küchenarbeitsplatte, jede Banane, alles radioaktiv. Mich würde auch mal interessieren, was die Millionen Krebskranker dazu zu sagen hätten, die mittels Nuklearmedizin therapiert werden. FRANK HEINZE, taz.de
Wer sich erinnert
betr.: „Schaufensterpolitik statt Flüchtlingshilfe“, taz.nord vom 11. 9. 15
Thümlers Ängste müssen natürlich ernst genommen werden, er hat sich bestimmt nur an die Geschichte unseres Landes erinnert, wo auch so mancher Tunichtgut im 19. Jahrhundert mit den vielen anderen aus Deutschland in die USA auswanderte. Warum die Deutschen damals auswanderten? Hunger, Missernten, Krankheiten, furchtbare Lebensbedingungen. LESERBRILLE, taz.de
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