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Leichte SpracheDöner aus Dresden

Baris Kul verkauft Döner in Dresden. Dabei trifft er auf tolle Leute, aber auch auf Nazis.

Lecker! Foto: dpa

Hier können Sie den Text herunterladen.

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Am 1. September 2019 ist Landtags-Wahl

im Bundes-Land Sachsen.

Bürger wählen dort Parteien und Politiker.

Die gewählten Parteien und Politiker

entscheiden dann über die Politik im Bundes-Land Sachsen.

Die Zeitung taz schreibt über die Landtags-Wahl.

Dafür will die taz wissen:

Wie leben die Menschen in Sachsen?

Und was wünschen sich die Menschen dort?

Die taz trifft deshalb viele Menschen,

zum Beispiel Baris Kul.

Er verkauft seit 25 Jahren Döner in Sachsen.

Das ist Baris Kul vor seinem Laden:

Foto: Belinda Grasnick

Baris Kul ist fast 50 Jahre alt.

Er kommt aus dem Bundes-Land Nordrhein-Westfalen.

Im Jahr 1995 ist er in die Stadt Zittau in Sachsen gezogen.

Das Bundes-Land Sachsen ist in der ehemaligen

Deutschen Demokratischen Republik, kurz DDR.

Nach dem 2. Weltkrieg war Deutschland geteilt.

Es gab die Bundes-Republik in West-Deutschland.

Und die DDR in Ost-Deutschland.

Mit der Wieder-Vereinigung im Jahr 1990 wurden

Bundes-Republik und DDR wieder ein Land.

Im Jahr 1995 war die Wieder-Vereinigung erst wenige Jahre her.

Baris Kul sagt heute zu dieser Zeit:

Im Jahr 1995 gab es in Zittau nicht viel.

Es gab keine Bars und Diskos.

Und es gab kaum Döner-Läden.

Baris Kul machte einen der 1. Döner-Läden dort auf.

Wie war die Arbeit im Döner-Laden damals?

Viele Leute kamen damals in den Laden von Baris Kul.

Auch Nazis kamen in den Laden.

Sie haben dort Döner gegessen.

Sie hatten Glatzen und trugen Springerstiefel.

Die Nazis haben zu Baris Kul rassistische Sprüche gesagt wie:

„Ihr Ausländer nehmt uns die Arbeitsplätze weg!“

Baris Kul hat sich gewehrt. Er hat zu einem von den Nazis gesagt:

„Hör auf mit der Scheiße.

Döner ist nicht deine Arbeit.

Wir haben unsere Arbeit mitgebracht.“

Wie ist die Arbeit im Döner-Laden heute?

Seit dem Jahr 1995 hat sich vieles geändert.

Heute arbeitet Baris Kul in Dresden.

Dresden ist die Haupt-Stadt von Sachsen.

Er sagt zu seiner Arbeit:

Es kommen ganz verschiedene Leute in den Laden.

Es kommen Familien.

Es kommen junge und ältere Leute.

Viele Leute kommen immer wieder und sind Stamm-Gäste.

Die Leute mögen den Döner von Baris Kul.

Denn er hat immer wieder neue Ideen für seine Speisekarte.

Zum Beispiel den Texas-Döner:

Auf diesem Döner sind eine würzige Soße

und in Zucker angebratene Zwiebeln.

Baris Kul sagt aber auch:

Ich erlebe immer noch Rassismus im Alltag.

Aber die Nazis haben sich verändert.

Man erkennt die Nazis heute nicht mehr

an Glatzen und Springerstiefeln.

Ganz verschiedene Leute in Dresden haben

heute etwas gegen Ausländer.

Sogar einige Freunde von Baris Kul haben

jetzt ähnliche Meinungen wie viele Nazis.

Sie sagen Sätze wie:

Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber …

Baris Kul sagt dazu:

Ost-Deutschland hat ein Rassismus-Problem.

Das heißt:

Viele Menschen behandeln andere Menschen schlecht,

weil diese aus einem anderen Land kommen

oder eine andere Hautfarbe oder Religion haben.

Baris Kul sagt:

Ich wehre mich weiter gegen Rassismus.

Und es gibt viele andere tolle Leute in Sachsen.

Sie setzen sich auch gegen Rassismus ein.

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Die Infos in diesem leichten Text kommen aus diesem „schweren“ Text.

Übertragung in Leichte Sprache von: taz leicht

Prüfung von: capito Berlin, Büro für barrierefreie Information

Erschienen am: 20. August 2019

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