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Lehrer jung und gut

■ Refomkonzept für LehrerInnenbildung empfiehlt bessere Ausbildung

Die Ausbildung von LehrerInnen in Hamburg soll refomiert werden. Drei Kernthemen – Neue Medien, Schulentwicklung sowie Umgang mit kulturellen und sozialen Unterschieden – sollen künftige LehramtsstudentInnen durch alle Phasen ihrer Ausbildung begleiten. Ziel sei es, „die Schlüsselqualifikationen zu vermitteln, die in einem Berufsfeld gebraucht werden, das sich schneller wandeln wird als je zuvor“, erklärte Schulsenatorin Ute Pape (SPD) gestern im Rathaus.

Gemeinsam mit Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL) stellte sie den Abschlussbericht einer auch mit externen WissenschaftlerInnen besetzten Expertenkommission vor, die in knapp einjähriger Arbeit „wertvolle Hinweise“ zur Verbesserung der LehrerInnenausbildung in Hamburg erarbeitet hat.

Außer einer Prioritätensetzung durch die drei Kernthemen empfiehlt die Kommission unter Leitung des Zürcher Pädagogikprofessors Jürgen Oelkers die Einführung einer „Berufseingangsphase“. Analog zum AssistenzärztInnen-Prinzip sollten NachwuchslehrerInnen „in den ersten Berufsjahren“ unter anderem mit verbindlichen Weiterbildungen unterstützt werden. Dafür sei das Referendariat um sechs auf 18 Monate zu verkürzen. Zudem sollten Einstellungen nicht nur von der Examensnote abhängig gemacht werden. In ein „vollständiges Bild des beruflichen Kompetenzprofils“ gehörten die gesamten Studienleistungen, die „bei schulgenauen Einstellungen herangezogen werden könnten“.

Zugleich schlägt die Kommission vor, die ausbildenden Institutionen Universität, Studienseminar und Institut für Lehrerfortbildung über gemeinsame Gremien zu vernetzen. Der „Gesamtauftrag der Lehrerbildung“ solle in diesem Modell über Leistungsvereinbarungen gesteuert werden. „Lernen in der Ausbildung und Lernen im Beruf gehören zusammen.“

Wann die Vorschläge der Kommission verwirklich werden, steht noch nicht fest. Pape und Sager wiesen aber darauf hin, dass die Chancen auf eine Umsetzung der Reformen aufgrund des großen Bedarfs an jungen LehererInnen besonders hoch seien. In den nächsten 15 Jahren würden zwei Drittel der Hamburger LehrerInnen pensioniert werden. Gezielte Nachwuchsförderung sei deshalb umso wichtiger. smv

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