: Leere Tanks
Ein Lockenkopf schiebt sich von rechts unten nach links oben. Möglichwerweise handelt es sich um „JavaJim“, der seine Gäste mit dieser flüchtigen Programmierübung begrüßt? Unter www.javajim.de jedenfalls ist ein neues Onlinemagzin in deutscher Sprache zu finden, das im Untertitel „pop;culture;electrolife“ verspricht, also all das, was wirklich wichtig ist. Nur zeigt sich, dass der „content“, um im Slang zu bleiben, das größte Problem ist. JavaJim bietet ihn, den Inhalt, zwar gleich tankweise an, nämlich in einem „nutzTANK“, einem „kritikTANK“, einem „theorieTANK“ und – man ahnt es schon – einem „dialogTANK“. Leider sind sie alle fast leer, von ein paar ganz ordentlichen Rezensionen von Windows-Progrämmchen mal abgesehen. Unter Theorie scheint JavaJim lediglich eine Sammlung von Zitaten zu verstehen, die möglichst von Luhmann oder Foucault stammen müssen, also von Leuten, die vom „electrolife“ keine Ahung haben konnten. Ein bisschen mehr Mut zu eigenen Gedanken ist der Redaktion schon zu wünschen, die aus drei Frauen und zwei Männern besteht. niklaus@taz.de
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