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Archiv-Artikel

Leere Gassen in Deutschland?

TALK Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „Bewegungsgespräche“ im taz Café – „Die Krise der Krisenproteste: Wo bleibt die europäische Bewegung?“

Kampfstark? Mutig? Immer laut genug? Soziale Bewegungen verändern die Gesellschaft. Und doch stehen sie derzeit vor großen Herausforderungen. Tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungsprozesse, eine stattliche Finanzkrise und eine als alternativlos verkaufte Politik etablierter politischer Akteure tragen dazu bei. Recht so?

Mit einer neuen Veranstaltungsreihe will die taz in Kooperation mit starken und kundigen Partnern – dem Forschungsjournal Soziale Bewegungen, der Bewegungsstiftung aus Verden und dem in Gründung befindlichen Berliner Institut für Protest- und Bewegungsforschung – diesen Prozess begleiten und reflektieren. Wie? Durch lebendige Debatten zu Fragen sozialer Bewegungen und ihrer Akteure.

In der neuen Gesprächsreihe – den Bewegungsgesprächen – sollen fortan vierteljährlich AktivistInnen, WissenschaftlerInnen und PolitikerInnen zu brennenden Bewegungsthemen miteinander ins Gespräch kommen. Eingeladen dazu sind gerade auch alle taz-LeserInnen, die sich fragen, welche Anstöße soziale Bewegungen geben können und welche sie selbst benötigen, wo ihre Defizite, wo ihre Stärken liegen. Und jene LeserInnen, die zu diesen Fragen Impulse liefern wollen.

Die Auftaktveranstaltung findet am kommenden Donnerstag, 28. Februar, um 19 Uhr im taz Café in der Rudi-Dutschke-Straße 23 statt. Sie widmet sich einer der wirkmächtigsten Krisen der Gegenwart, der europäischen Finanzkrise. Denn während in halb Europa demonstriert wird, sind in Deutschland die Gassen leer. Wir fragen: Welche – gesamteuropäische – Antwort haben zivilgesellschaftliche Akteure und soziale Bewegungen auf einen Konflikt, der längst über alle Landesgrenzen hinweg existiert? Und: Haben sie überhaupt eine?

Dieser Frage widmet sich taz-Chefredakteurin Ines Pohl mit unseren Gästen: Dem Ex-Attac-Aktivisten und heutigen Grünen-Mitglied im Europäischen Parlament, Sven Giegold; der Vizepräsidentin von Attac Spanien, Cristina Asensi; der Blockupy-Aktivistin Lena Ziyal und dem Arbeits- und Protestsoziologen Oliver Nachtwey von der Universität Trier.

Nicht nur zu dieser Debattenveranstaltung möchten wir Sie, unsere Leserinnen und Leser, herzlich einladen. Offen, strittig, vierteljährlich: die neuen Bewegungsgespräche im taz Café.

MARTIN KAUL