: Leben vor dem Tod
Wenn die Einschläge immer näher kommen, die Generation der Eltern und schließlich die eigene immer mehr Lücken zeigt, spätestens dann sollte die Tatsache der Endlichkeit des Lebens im Bewusstsein angekommen sein. Dass Menschen trotzdem bis zur letzten Minute zu leben versuchen, als gäbe es immer noch eine nächste, ist eine erhebliche Verdrängungsleistung, die den Tod als definierenden Teil des Lebens nicht sehen will. In der populären Kultur kommt der Tod gerne nur vermittelt vor, mit all den untoten Fabelwesen, die eine Ewigkeit suggerieren – Tod als Sein. Dabei ist er doch immer nur Nichtsein. Der „Skandal des Todes“, das Sterben, der tabuisierte Umgang mit dem ganzen Komplex ist Thema der 10. Ausgabe der Polar, Zeitschrift für Politik, Theorie und Alltag mit dem Titel „Endlich! Der Tod in Leben und Kunst“. Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho, der auf Tod und Totenkulte spezialisiert ist, die Philosophin Petra Gehring, die sich unter anderem mit Veröffentlichungen über Sterbehilfe in die Debatte eingebracht hat, und weitere Gäste werden aus Anlass des Erscheinens der neuen Polar am Samstagabend verschiedene Aspekte des Themas diskutieren. Anschließend wird ganz lebendig in den Mai getanzt. Es legen auf Julie Miess (bekannt von Britta) und Jens Friebe (bekannt von Jens Friebe). KRT
■ Polar #10 – Release: 30. April, 19.30 Uhr, Sophiensæle Sophienstr. 18. Eintritt frei