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Le Pen feuert Rivalen

■ Megret fordert Sonderparteitag der rechtsextremen Front National im Januar

Paris (AFP) – Der Krach in der Führung der rechtsradikalen französischen Front National (FN) geht in eine neue Runde. Im lange schwelenden Machtkampf zwischen dem FN-Vorsitzenden Jean- Marie Le Pen und seinem Rivalen Bruno Megret geht es jetzt ums Ganze: Gestern hat Le Pen die Parteimitgliedschaft Megrets und vier weiterer hochrangiger FN-Politiker ausgesetzt. Bereits am Mittwoch wurde Megret aller seiner Ämter enthoben.

Der Vorsitzende der FN warf der Gruppe um Megret „Ungehorsam“ vor. Er beschimpfte ihn und seine Leute als „kriminelle und subversive Operation“, die von langer Hand ein „Komplott“ vorbereitet hätte.

Megret dagegen erklärte die Entscheidungen des FN-Gründers für „null und nichtig“. Er sammelt nun Unterschriften, um einen Sonderparteitag im Januar durchzusetzen. Dort solle es zu einer Kampfabstimmung um den Vorsitz der ausländerfeindlichen Partei kommen. Diesen Kongreß hatte Le Pen mehrfach abgelehnt. Wenn Megret aber ein Fünftel der rund 50.000 FN-Mitglieder dafür gewinnen kann, muß Le Pen den Parteistatuten entsprechend den Kongreß einberufen.

Das wirkliche Kräfteverhältnis zwischen den beiden verfeindeten Flügeln allerdings ist unklar. Megret glaubt, bis Donnerstag die benötigten 10.000 Unterschriften für einen Parteitag zusammenhaben zu können. Le Pen dagegen kann mit zwei Dritteln der Politbüromitglieder rechnen.

Auch die Parteibasis blieb vom Zwist der beiden Politiker nicht unberührt. In Marseille sollen Le- Pen-Anhänger das Büro einer Megret-Vertrauten verwüstet und Unterschriftenlisten mitgenommen haben. Megret bezeichnete die Aktion als Akt der „politischen Säuberung“.

Die vor 26 Jahren gegründete ausländerfeindliche Front National ist mit 15 Prozent mittlerweile drittstärkste Partei Frankreichs. Insbesondere im Hinblick auf die Europawahl im nächsten Jahr fordert Le Pen Einigkeit. Nur dann würde sich die „Mehrheit Frankreichs“ dem Kampf der FN gegen Europa anschließen.

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