piwik no script img

Lage im Sudan verzweifelt

Khartoum (afp )- Mit Angst und Sorge beobachteten am Donnerstag die Einwohner Khartoums den immer stärker anschwellenden Nil. Eine Woche nach den Regenstürmen, die am vergangenen Donnerstag und Freitag über die Hauptstadt des Sudans hereingebrochen waren, hat sich der Wasserspiegel des Flusses der nach Expertenanicht alarmierenden Marke von 16,2 Meter bedrohlich genähert. Eine Million Menschen sind nach offiziellen Angaben in Khartoum durch die ungeheuren Regenfälle obdachlos geworden. Ihre Lehmhäuser stürzten ein und wurden weggeschwemmt. Für den Rest des Landes jedoch, insbesondere auch einige Städte im Westen und Norden, die mittlerweile zu Katastrophengebieten erklärt worden sind, konnten die Behörden auch am Donnerstag die Zahl der Opfer noch nicht schätzen, die die Überschwemmungen gefordert haben.

Der Nil, der die Hauptstadt durchfließt, ist bis nahe an die 16 Meter-Marke gestiegen, wenige Zentimeter fehlen bis zum kritischen Pegel. Zwar führt der Fluß zu dieser Jahreszeit immer Hochwasser, aber die Regenfälle im äthiopischen Hochland haben ihn in bedrohlichem Ausmaß anschwellen lassen. Seinen höchsten Wasserstand müßte er in der letzten Augustwoche erreichen. Die sudanesischen Behörden befürchten deshalb eine neue Flutkatastrophe, schlimmer als die im Jahre 1946, die bisher im Sudan als die tragischste des Jahrhundertst gilt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen