Kurzanalyse Togo: Die letzten Jahre Togo
■ Bericht des Instituts für Afrikakunde
Das Eyadéma-Regime, gestützt auf einen über Jahrzehnte mit ausländischer Hilfe ausgebauten, überdimensionierten Militär und Sicherheitsapparat begegnete der Schmälerung seiner Machtbasis mit Staatsterror, der 1993 zu einer Massenflucht von ca. einem Zehntel der Bevölkerung ins Ausland führte. (...) Die Armee und andere staatliche Sicherheitsdienste sind hauptverantwortlich für die gravierenden Menschenrechtsverletzungen des Eyadéma-Regimes seit 1991. Hinter der seit 1994 zu beobachtenden äußerlichen Beruhigung der Sicher-heitslage verbergen sich erhebliche politische Konflikte. Dazu gehören weiterhin schwere Übergriffe gegen die Bevölkerung sowie die politische Verfolgung Andersdenkender, bis hin zu staatlich sanktionierter Folter und Ermordung von Oppositionellen im In- und Ausland.
(....) Der größte Teil der 300.000 ins Ausland geflüchteten Togoer ist inzwischen in die Heimat zurückgekehrt. In Benin lebten nach Angaben des UNHCR vom November 1997 noch mindestens 13.500 togoische Flüchtlinge, in Ghana ca. 50.000, unter größtenteils katastrophalen sozio-ökonomischen Bedingungen. Allein dies spricht schon gegen die immer wieder aufgestellte Behauptung, es handele sich überwiegend um „Wirtschaftsflüchtlinge“.
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