piwik no script img

■ Kurz und fündigTod durch Atomtests

Washington (dpa) – 160 Millionen Amerikaner sind in den Jahren 1951 bis 1962 nach Nukleartests in Nevada mit radioaktivem Jod in Berührung gekommen. Jod-131 kann Schilddrüsenkrebs verursachen. Vor allem Kinder, waren gefährdet. Das hat eine Studie des Nationalen US-Krebsinstituts ergeben. Am stärksten betroffen durch die höchsten Dosen war laut Studie die Bevölkerung in 98 Bezirken der Bundesstaaten Kansas, Missouri und Montana. Dort wird jetzt erwogen, die betroffenen Jahrgänge auf Schilddrüsenerkrankungen zu testen. In den USA erkranken jährlich rund 15.000 Menschen an Schilddrüsenkrebs, 1.200 sterben daran. Nach einer Vorveröffentlichung von Teilergebnissen der Studie hatte der deutsche Biochemiker Roland Scholz vermutet, auch die weltweite Zahl der Krebstoten in Folge der Atomtests falle erheblich höher aus, als bislang angenommen wurde. Scholz schätzt, daß der radioaktive Niederschlag bis zum Jahr 2000 etwa 3,4 Millionen Todesopfer verursachen könnte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen