: Kunst und Technik
Das „Spannwerk“ in Kreuzberg will in der Kunstszene mitmischen, und präsentiert ein zweiwöchiges Multimediafestival
Kommt Kreuzberg wieder zur Kunst? Das alte Bewag-Spannwerk am Paul-Lincke-Ufer zumindest präsentiert sich als new location mit Hang zum Exzentrischen: Bei der Antrittsvernissage vor einigen Wochen – man stellte den Spanier Angel Orensanz aus – gab die Gothic-Ikone und Vokalakrobatin Diamanda Galás seltene Intonationen von sich. Beim Anblick der etwas jenseitigen Künstlerin verließen die zart besaiteten Premierengäste zwar den Raum, einige aber, wie die Ballettchefin der Komischen Oper, Blanca Li, hielten aus – und spürten „Vibrationen“.
Nun präsentieren die KIS-Betreiber unter der Leitung der Bildhauerin Anett Baier „Resonant Wave“, ein von der New Yorker Künstlergruppe „The ransom corp.“ kuratiertes Multimedia- und Performancefestival mit internationaler Beteiligung. Amerikanische, britische, israelische, deutsche, japanische und kanadische Künstler werden zwei Wochen lang ihre Arbeiten in einem vielfältigen Programm vorstellen. Dieses reicht von Tanz und Performance über Installation, Klangkunst, Video und Film bis hin zu Happening, Livekonzerten und DJ-Sets. Es sollen Verbindungen aufgezeigt werden zwischen traditionellen Ausrucksmöglichkeiten der Kunst und technischer Innovation. Ganz im Sinne des kanadischen Soziologen und Medienkritikers Marshall McLuhan, der schon in den Sechzigern schrieb: „The medium is the message“. JSI
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