Kundgebung vor Café in Charlottenburg: Protest statt Porridge
Beschäftigte eines Charlottenburger Cafés kämpfen für bezahlten Urlaub und pünktliche Lohnüberweisungen. Unterstützung kommt von der Gewerkschaft FAU.
Nun wehren sich einige ehemalige Beschäftigte. Vor dem Lokal steht am Sonntagnachmittag eine Gruppe von Menschen mit grellen Westen und Fahnen der Basisgewerkschaft FAU. In ihren Redebeiträgen kritisieren die Demonstrierenden den Arbeitgeber: „Wir wurden nicht für unsere Urlaubstage bezahlt, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist“, sagt ein Redner. Zudem sei der Lohn oft nicht pünktlich oder nur teilweise ausgezahlt worden, so die Vorwürfe.
Die Angestellten hatten sich deshalb schon vor einiger Zeit an die FAU gewandt. Die hat das Unternehmen verklagt; es sollte verpflichtet werden, den Lohn unverzüglich zu zahlen. Vor einer Entscheidung des Arbeitsgerichts wurde eine außergerichtliche Einigung zwischen Unternehmen und Beschäftigten geschlossen. Doch die früheren Beschäftigten werfen ihrem Arbeitgeber vor, diese nicht eingehalten und die Löhne bis heute nicht vollständig ausgezahlt zu haben.
„Die Kolleg*innen sind nicht allein“
Neben dem juristischen Weg setzt die FAU immer auch auf die „direkte Aktion“: Mit Kundgebungen und Demonstrationen soll Druck aufgebaut werden, bis das Unternehmen die Löhne zahlt, die den ehemaligen Beschäftigten zustehen. „Damit machen wir auch deutlich, dass die betroffenen Kolleg*innen nicht alleine sind, sondern die Solidarität anderer Kolleg*innen erfahren“, betont ein FAU-Mitglied gegenüber der taz.
Nun hofft die Gewerkschaft, dass das Unternehmen schnell einlenkt. Sollte das nicht geschehen, will die FAU nach eigenen Angaben die Eskalationsstufe im Arbeitskampf erhöhen. Mit ihren Aktionen und Klagen hatte die Gewerkschaft in den vergangenen Jahren gerade in der Gastronomiebranche immer wieder Erfolg.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links