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KummerkästenSchön anonym in den Kasten heulen

Da sag noch mal einer, die Bürgerschaft beschäftige sich nicht mit wirklich wichtigen Dingen: Die Schill-Partei hatte die Idee, CDU und FDP hängten sich dran: Gemeinsam beantragten sie etwas Modernes, Niedagewesenes, Existenzielles, ihrem Geist entsprechend wahrhaft Großes: Die Bürgerschaft möge beschließen, den Senat aufzufordern, „sicherzustellen, dass an allen Hamburger Grundschulen Kummerkästen eingerichtet werden“.

Störzeile vonSANDRA WILSDORF

Die Bürgerschaft beschloss. Und Ingeborg Knipper, hoffnungsvolle Reformpädagogin und Modernisiererin aller Schulen – Glückwunsch nachträglich noch zum 70. – schrieb jetzt den Grundschulleiterinnen einen Brief.

Sie würde sich freuen, wenn sie die Intention des Parlaments umsetzen würden. Bis Weihnachten sollen die Schulen berichten. Bei so guten Vorschlägen muss man immer den Daumen drauf halten, sonst passiert ja nichts.

In Zeiten, in denen auch Kinder ihren Kummer schon in Schülerparlamenten äußern, fordert deshalb die taz hamburg, auch das Parlament der Großen abzuschaffen – zugunsten einer Politik der Kummerkästen.

Die Regierenden regieren, und wem das nicht passt, der heult in einen Kasten, schön anonym und ohne große Reden. Der Staat wäre schlank und politisch würde sich gar nichts ändern.

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