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Kulturstaatssekretär zieht BilanzDie Superleistungsberlinschau

"Based in Berlin" heißt die von der Kulturverwaltung konzipierte Ausstellung. Ob sie bei der Suche nach einer Kunsthalle weiterhilft, darf bezweifelt werden

Steht manchmal vor Kunst rum: Der Regierende Kultursenator Klaus Wowereit Bild: Reuters

Eigentlich wollte Kultursenator Klaus Wowereit (SPD) am Montagmittag dem Kulturausschuss sein Konzept für eine "mobile Kunsthalle" erklären - und welchen Beitrag die geplante Leistungsschau Berliner Künstler dafür leisten soll. Doch es kam anders: Wowereit war nicht da und sein Kulturstaatssekretär André Schmitz nahm sich lieber viel Zeit, um die Erfolge der Koalition bei der kulturellen Bildung darzulegen. Am Ende blieb keine halbe Stunde mehr, um über die geplante Ausstellung "Based in Berlin" mit zeitgenössischen Kunstwerken zu sprechen, die vom 8. Juni bis 24. Juli im Monbijoupark stattfinden wird.

Ein Zufall war die Zeitknappheit nicht. Denn Wowereits Vorhaben, eine Kunsthalle für Berlin zu errichten, ist spektakulär gescheitert. Pläne für einen Neubau am Humboldthafen legte das Parlament auf Eis. Alles, was Wowereit erreichen konnte, war die Freigabe von 1,7 Millionen Euro für eine temporäre Kunsthalle. Die Mittel fließen nun in eine Ausstellung namens "Based in Berlin", an der 80 KünstlerInnen mit Wohn-und Arbeitsort Berlin teilnehmen. Die ursprünglich in einem Container im Humboldthafen geplante Schau soll nun im abrissreifen Atelierhaus im Monbijoupark stattfinden. Wie genau die Ausstellung die Diskussion über Notwendigkeit und Standort einer staatlichen Kunsthalle voranbringen sollte, wurde allerdings nicht deutlich.

"Wir haben die Hoffnung, dass die Ausstellung eine Signalwirkung für die Kunsthallendiskussion hat - und vielleicht den Ausschuss doch noch von dem Projekt überzeugt", sagte Schmitz am Montag. Was die Schau von dem unterscheidet, was schon jetzt im Hamburger Bahnhof oder den Kunstwerken stattfindet, wurde nicht klar. Zumal "Based in Berlin" mit genau diesen Institutionen zusammenarbeitet. Aufregende KünstlerInnen seien es, die aus 1.300 BewerberInnen ausgewählt seien, unter ihnen Namen wie Danh Vo oder Keren Cytter. Man wolle zeigen, was Berlin als Produktionsstandort zeitgenössischer Kunst zu bieten hat. Gegen die Bezeichnung Leistungsschau und das dahinter vermutete Marktdenken hatten Künstler zuvor protestiert. Einzige sichtbare Fragestellung des Projekts "Based in Berlin": Bei Erfolg, so Schmitz, solle die von einem Diskussions- und Filmprogramm begleitete Ausstellung die Diskussion über Kunst in Gang bringen.

Die Opposition bezweifelte das. Es handele sich um ein Eitelkeitsprojekt Wowereits vor der Wahl, so die CDU. Die Grünen kritisierten, dass eine Ausstellung schön sei - aber wenig wert ohne die Messe Art Forum, die gerade an internen Streitigkeiten scheiterte. Auch der Koalitionspartner Linke sprach von einem reinen "Glaubensdiskurs". 80 KünstlerInnen könnten für eine so vielfältige Stadt nie repräsentativ sein. Immerhin: die KünstlerInnen bekommen für ihre Teilnahme ein Honorar. Ein kleines, aber wichtiges Signal für den Kunststandort Berlin.

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