: Kulturkampf
Wenn die Kulturetats schrumpfen, rücken automatisch die Kriterien, wofür man Geld ausgeben will, stärker ins Zentrum. Nachdem im letzten Beitrag unserer Serie eine Kulturökonomin die Legitimationsbedürftigkeit der öffentlichen Kulturförderung in einem volkswirtschaftlichen Zusammenhang diskutierte (siehe taz vom 26.Oktober), bringt die Autorin des heutigen Beitrags den Begriff der „Qualität“ ins Spiel. Weit entfernt von der gefährlichen Argumentation, Kunst gegen die Förderung soziokultureller Projekte auszuspielen, hält sie die Unterscheidung zwischen Hoch- und Soziokultur für obsolet. Sie kritisiert jedoch „bloße Beteiligungsrituale“ und fordert, insbesondere an der Gemeinwesenarbeit orientierte Projekte funktionsgerecht stärker aus anderen als den Kulturtöpfen zu finanzieren. Die bislang nur in Ansätzen erörterten Strukturreformen sind also auch aus inhaltlichen Gründen nötig.
Helga Trüpel ist Senatorin für Kultur und Ausländerintegration in Bremen. taz
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