■ Küstenforschung: Prominente Hilfe
Maritime Rohstoffe, Produkte und Dienstleistungen sind die Themen eines morgen beginnenden dreitägigen Workshops des International Ocean Institute (IOI) und des Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT) der Universität Bremen. Das Mitte der siebziger Jahre von der jüngsten noch lebenden Tochter Thomas Manns, Elisabeth Mann Borgese, gegründete IOI tagt in Delmenhorst, um konkrete Maßnahmen zum Schutz des Meeres, seiner Resourcen und von Küstenzonen zu entwickeln.
„60 bis 80 Prozent der Weltbevölkerung leben in Küstengebieten. Eine Kontrolle dieser empfindlichsten Zone der Erde ist zum Erhalt der Menschheit dringend notwendig“, fordert Elisabeth Mann Borgese, Professorin für Politikwissenschaft und Internationales Recht an der Dalhousie-Universität in Halifax, Kanada. „Die Verschmutzung der Meere wirkt sich auf die Fischbestände aus, von denen aber viele Menschen in der Dritten Welt abhängig sind.“ Probleme wie Überfischung und Verschmutzung der Küsten und Meere könnten nicht allein Gegenstand der Wissenschaft sein. „Man kann die Wissenschaft nicht isolieren, sondern muss sie mit der Wirtschaft zusammenbringen“, so die rüstige 83-Jährige.
Ziel des Workshops ist es, einen Folder zu erarbeiten, der zum einen die Grundlagen der ökologischen Problembereiche wissenschaftlich darstellt und zum anderen konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft enthält. Eine globale Managementstruktur soll später entstehen.
Das International Ocean Institute ist ein globales Netzwerk für mehrere meeresökologische Einrichtungen in der ganzen Welt. Im nächsten Jahr soll die erste IOI-Niederlassung der Europäischen Union im Hause des ZMT an der Universität Bremen gegründet werden.
Nina Gessner
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